Wie der Mittelstand mit IT-Sicherheit umgeht

17.05.2007

Projekte sind kompliziert

Die Autohandelsgruppe Kunzmann verlässt sich auf so ein Angebot. Zunächst hatten Joachim Roßmeisl und sein Team Ende 2004 selbst versucht, die alte Firewall-Software, die mit dem steigenden Datenverkehr nicht mehr Schritt hielt, durch eine neue zu ersetzen. Doch das Projekt war unerwartet kompliziert. Symantec-Experten halfen dem fünfköpfigen IT-Team bei der Umstellung - und mussten wenig später wieder ins Haus kommen, um die IT-Mannschaft zu schulen. "Wir haben festgestellt, dass sich die Handhabung der neuen Firewall sehr von der alten unterscheidet", sagt Roßmeisl.

Sicherheit als Remote-Service

Doch damit nicht genug: Ob nicht doch jemand die Geschäftsdaten heimlich verändert hat, kann Roßmeisl allein mit der Firewall nicht erkennen. Um ein Intrusion-Prevention-System zu betreiben, brauchen aber selbst IT-Experten viel Zeit und Erfahrung. Bevor die Computersicherheit zum Fass ohne Boden wird, gab Kunzmann auch diesen Job in Dienstleister-Hände. Nun betreut Symantec die Sicherheitskomponenten aus der Ferne. "Man kann nicht alles selbst überwachen", sagt Roßmeisl. "Unser Kerngeschäft ist es, Autos zu verkaufen, und nicht, Computersysteme zu überwachen."

Durch derartige Mietgeschäfte will Symantec im Jahr 2010 zehn Prozent seines Umsatzes erwirtschaften. Derzeit beträgt dieser Anteil fünf Prozent. Auch andere Anbieter bieten entsprechende Modelle an. Für die Marktforscher von IDC ist MSS ein Ausweg aus dem Dilemma, das darin besteht, dass es sich auf der einen Seite vermutlich für die kleinen und mittleren Unternehmen niemals rechnen wird, eigene Sicherheitsexperten einzustellen, absolutes Fachwissen auf der anderen Seite aber unabdingbar ist, um überhaupt effektiv in Sachen Sicherheit zu arbeiten und keine Placebo-Lösungen vorzuhalten. Gegenwärtig beauftragen weniger als ein Drittel der kleineren Unternehmen einen externen IT-Dienstleister ganz oder teilweise mit derartigen Aufgaben.