Wenn Rückkehrer keinen Anschluss finden

21.02.2002
Von Katja Müller

Wie bei BMW sollten die Unternehmen beginnen, ein Mentorensystem einzurichten, in dem der Betreuer zum Auslandsmitarbeiter Kontakt hält, über Veränderungen im Stammhaus informiert und in einigen Fällen sogar für die Wiedereingliederung des Rückkehrers verantwortlich ist. Dass dieser zwangsläufig Wissensdefizite aufweist, die ihm in einigen Firmen als persönliches Manko ausgelegt werden, zeigt, wie schwer es manchen Verantwortlichen fällt, mit der Situation der Expatriates umzugehen, und welche Ressourcen verschenkt werden.

„Die Unternehmenszentrale müsste sich glücklich schätzen, mit dem Rückkehrer einen Mitarbeiter zu erhalten, der über ein paar verlässliche Beziehungen in das Partnerland verfügt“, konstatiert Bittner. Auch Cornelia Martin, Unternehmensberaterin und Autorin, verweist in ihrem Fachbuch „Interkulturelle Kompetenzen und deren Vermittelbarkeit durch Repatriates“, erschienen im Rainer Hampp Verlag, (29,65 Euro), auf die exklusiven Fähigkeiten der Rückkehrer.

Diese Mitarbeiter kämen nicht zuletzt auch als Trainer für künftige Expatriates in Frage. „Der Entsandte kennt die betrieblichen Zusammenhänge und zugleich die typischen Problembereiche im Gastland. Damit kann er den Qualifizierungsbedarf besser beurteilen als ein externer Coach“, sagt Martin. Inwieweit die oft in Führungspositionen tätigen Rückkehrer Zeit für solche Trainingsmaßnahmen finden, muss sich in jedem Unternehmen individuell entscheiden.