"Ein Drittel der Online-Mitarbeiterbefragungen scheitert." Dieter Mayer weiß wovon er spricht. Der schwäbische Marktforscher sitzt in der Deutschen Gesellschaft für Online-Forschung (DGOF) und ist gerade dabei, mit seinen Kollegen aus dem Verband Qualitätskriterien für eletronische Belegschaftsbefragungen zu erarbeiten.
Marktforscher und Berater stellen fest, dass das Interesse an diesem Instrument in den Personalabteilungen und auch den Chefetagen der Unternehmen wächst, weil man sich davon in kürzester Zeit und kostengünstiger als früher einen Überblick über die Stimmung im Unternehmen verschaffen kann. So entfallen die Druck- und Versandkosten sowie die für die Dateneingabe. Zudem ist die Distribution übers Netz einfacher, größerer Programmieraufwand fällt nur vor der ersten Umfrage an.
Für die elektronischen Erhebungen spricht auch die einfache Rücklaufkontrolle, wie Gerhard Bruns, Geschäftsführer des Münchner Geva-Instituts, anmerkt. Er berichtet von einer Umfrage in einem Versicherungskonzern, in dem die Führungskräfte über die Anzahl der eingegangenen Fragebögen auf dem Laufenden gehalten wurden. In den Abteilungen, in denen die Teilnehmer gering war, wurde dann noch einmal für die Umfrage geworben.
Online-Befragung nicht um jeden Preis
Microsoft geht sogar soweit, die Teilnahme an der Online-Mitarbeiterberfragung als Zielvereinbarung für die Führungskräfte festzuschreiben. Das bedeutet, jeder Manager hat darauf zu achten, dass seine Beschäftigten den Fragebogen ausfüllen. Damit liegt der Rücklauf bei fast 100 Prozent. "Das sind eher Ausnahmen", kommentiert Bruns. Voraussetzung für eine Online-Befragung ist, dass die Mitarbeiter Zugang zu einem PC haben.