Die SMS hat vielen Menschen den Einstieg ins digitale Zeitalter des Mobilfunks erleichtert - und nebenbei der jungen Generation eine neue, von Abkürzungen geprägte Sprache geliefert. Vor mehr als 20 Jahren war es eine schier unglaubliche Vorstellung, mit dem Handy nicht nur telefonieren, sondern auch schreiben zu können. Als der Kurznachrichtendienst Short Message Service (SMS) schließlich an den Start ging, waren die Skeptiker zunächst in der Überzahl. Doch die schnelle Nachricht von unterwegs entwickelte sich - ähnlich wie der digitale Mobilfunk - zu einem Erfolgsmodell.
Die goldene SMS-Ära
Nach dem Start der SMS-Angebote in Deutschland im Jahr 1995 wurde die SMS schnell zum Goldesel für die gesamte Mobilfunk-Branche. Vier Jahre später wurden weltweit bereits 3,7 Milliarden Kurznachrichten verschickt. Nach Zahlen des Branchenverbandes VATM wurde 2012 der bisherige Spitzenwert von 59,5 Milliarden SMS erreicht. Inzwischen hatte sich die SMS auch in der Geschäftswelt als wichtiges Kommunikationsmedium etabliert: Banken nutzen den Kurznachrichtendienst unter anderem zum Versenden von TAN-Nummer beim Onlinebanking, Paketdienstleister informieren über Zustelldaten, Autowerkstätten über den Abschluss einer Reparatur und Airlines über die neuesten Flug-Daten.
Doch die SMS ist in die Jahre gekommen. In der Marktanalyse des Telekommunikationsmarktes Deutschland der Dialog Consult aus Duisburg für den Branchenverband VATM kommt der Autor der Studie, Torsten Gerpott, für 2015 nur noch auf ein Viertel des SMS-Volumens von 2012. Zum dritten Mal in Folge ein drastischer Rückgang.
Smartphones & kostenlose Messenger-Apps
Klarer Gewinner auf dem Messenger-Markt ist die kostenlose App Whatsapp, die seit knapp zwei Jahren zu Facebook gehört. WhatsApp wickelt inzwischen 40 Milliarden Nachrichten pro Tag ab und steht kurz davor, die Marke von einer Milliarde Nutzer zu erklimmen. Hinzu kommen zahlreiche andere Anbieter wie Telegram, Viber, Threema oder Line - die der klassischen SMS das Leben schwer machen. "Die SMS bringt den Mobilfunkbetreibern zwar immer noch Geld, aber die Messenger-Dienste nehmen ihnen Jahr für Jahr Erlöse ab", beschreibt der britische Telekommunikationsberater Ovum die Lage. Allein im Jahr 2013 bezifferten seine Berater die Umsatzausfälle weltweit auf ein Volumen von 32 Milliarden Dollar. Das zeigt, wie hart der Niedergang der beliebten Kurznachricht für die Mobilfunkbetreiber ist.
Zu teuer, zu unflexibel und zu wenig Funktionen - monierten Experten einst über die SMS - vor allem angesichts der Möglichkeiten, die das Internet mit Chat-, Nachrichten- und Fotodiensten bereithält. Richtig groß geworden sind die kostenlosen App-Alternativen zur SMS aber erst mit der Verbreitung von Smartphones und den schnellen Mobilfunknetzen, in deren Ausbau die Unternehmen Milliarden investiert haben.
- Chatten mit dem Smartphone
Chatten gehört zu den beliebtesten Anwendungen auf dem Smartphone. Hier finden Sie die besten Chat-Apps für Android. - Facebook Messenger
Mit dem Facebook-Messenger können Sie mit Ihren Freunden aus Facebook in Kontakt bleiben.Per Chat, Videos, kostenlosen Telefonaten über WLAN, oder Sie schicken Ihren Freunden Fotos. - WhatsApp Messenger
Oftmals ist ein Umstieg zu einem Alternativ-Messenger gar nicht so einfach. Das Problem: alle Freunde benutzen den WhatsApp-Messenger. - Skype
Der weitverbreitete Messenger aus dem Hause Microsoft bietet Text-, Video-, und Audio-Chat - Viber
Viber-Nutzer können über WLAN oder 3G weltweit kostenlos telefonieren und SMS, Foto- und Videonachrichten verschicken. Mit Viber lässt es sich auch günstig ins Festnetz telefonieren. - Kik
Mit Kik lassen sich Ihre Konversationen verwalten, sodass Sie immer entscheiden, mit wem Sie sprechen. Bei Kik ist Ihr Username ein Unikat. - Line
Mit Line können Sie über Ihre Datenverbindung kostenlos telefonieren, und chatten. Egal ob Text oder Video-Chat. - Telegram
Telegram bietet Gruppenchats mit bis zu 200 Personen. Interessant sind auch Datei-Anhänge mit bis zu 1 GB. - WeChat
Mit WeChat teilen, liken und kommentieren Sie Fotos mit Ihren Freunden. Zudem bietet der Messenger einen Walkie-Talkie-Modus, den Sie mit bis zu 40 Freunden nutzen können. - ICQ Messenger
Für viele User seit Jahren wichtigster Messenger, darf natürlich auch mobil nicht fehlen. - GO SMS Pro
Emoticons, kostenlose SMS & MMS, Auto-Antwort, geplante Private Nachricht-Box und vieles mehr bietet Ihnen GO SMS Pro. - Yahoo Messenger
Ein weiteres Messenger-Urgestein: der Yahoo Messenger - KakaoTalk
KakaoTalk ist eine schnelle & vielfältige Messenger-App. Senden Sie kostenlose Nachrichten, Fotos, Videos, Sprachmitteilungen und Standortdaten. - imo
Wie bei einigen anderen Messenger-Apps, auch hier zu finden: Video-, Audio- und Text-Chat. - Hangouts
Die Messenger-App Hangouts, von den Entwicklern von Google, ist eine Kommunikations-App, mit der Sie Nachrichten, Fotos und mehr senden und empfangen sowie kostenlose Video- und Sprachanrufe tätigen können – entweder zu zweit oder mit mehreren Personen. - Threema
Threema ist eine sehr beliebte Kurznachrichten-App mit einem besonderen Fokus auf Sicherheit und Datenschutz. Echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung garantiert, dass niemand außer dem vorgesehenen Empfänger eine Nachricht lesen kann. Threema kann auf Wunsch völlig anonym, ohne Angabe von personenbezogenen Daten wie Telefonnummer oder E-Mail-Adresse, genutzt werden. Nachrichten werden auf den Threema-Servern nach Auslieferung umgehend gelöscht. Der Nutzer ist damit bestmöglich vor Datenmissbrauch geschützt. Einziger Nachteil: die App ist als einzige in unserer Galerie nicht kostenlos.
Bitkom über SMS: Totgesagte leben länger
Und dennoch: Das Ende der Fahnenstange ist für die SMS noch lange nicht erreicht - zumindest nach Einschätzung des Branchenverbandes Bitkom. Zwar haben die Messenger-Dienste den Markt für die mobile Kurznachricht grundlegend verändert, nichtsdestotrotz werden sie die SMS mittelfristig nicht vollkommen verdrängen können - ist sich der Hauptgeschäftsführer des Branchenverbandes, Bernhard Rohleder, sicher. Dazu habe sich der Kurznachrichten-Dienst viel zu tief in den Gewohnheiten seiner Nutzer verankert.
Und die SMS hat gegenüber Whatsapp & Co einen großen Vorteil: Zum Versenden einer Botschaft braucht es kein WLAN, kein LTE, keinen Internetzugang und keinen Empfänger, der den gleichen Dienst installiert hat - sondern nur Empfang. (dpa/fm)
- eco Report Mobile Trends 2015
94 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich der herkömmliche Datenschutz längst überholt hat. - eco Report Mobile Trends 2015
Aus Sicht vieler Experten scheitert Industrie 4.0 bereits an den überholten Datenschutzkonzepten im B2B-Bereich. - eco Report Mobile Trends 2015
82 Prozent der Experten sind der Ansicht, dass der Human Factor stärker in Datenschutzkonzepten abgebildet werden sollte. - eco Report Mobile Trends 2015
Die Befragten sehen für Industrie 4.0 gleich mehrere Hürden, etwa fehlendes Vertrauen, Schwierigkeit, Geschäftsmodelle aufzubauen oder den mangelnden Datenschutz.