OMG-Beteiligung wird erwogen

Verzögerung für Enterprise Javabeans

09.10.1998

Dabei geht es vor allem darum, inwieweit die Object Management Group (OMG) selbst eine EJB-Erweiterung in Richtung ihrer Common Object Request Broker Architecture (Corba) vornehmen könnte. Die Java-Freundlichkeit der OMG ist bekannt, in der kürzlich vorgestellten Version 3 von Corba werden EJB-Spezifikationen über ein "Object Packing Sheme" unterstützt. Damit sind Javabeans auch als Corba-Objekte verwendbar. Sollte sich die OMG jetzt direkt am EJB-Modell beteiligen, könnte es ebenso möglich sein, einen EJB-Server für sogenannte Corba-Beans zu benutzen.

Analysten befürworten ein intensiveres Engagement der OMG. Das EJB-Modell sei gefährdet, wenn sich die beteiligten Hersteller nicht auf einen standardisierten Services-Layer einigen. Die einzige offene Middleware dafür sei Corba, so Tim Sloane von der Aberdeen Group.Angesichts dieser Entwicklung wird deutlich, daß sich die Fortführung der EJB-Spezifikationen noch einige Zeit hinziehen wird. Einen Zeitplan für die aktuelle, mittlerweile sechs Monate alte Version 1 will Sun ohnehin frühestens im Dezember auf der US-Messe Java Business Expo vorstellen.

Derweil steigt der Druck auf Sun, die Schnittstellen-Entwicklung und Service-Layer-Definitionen für Java-basierte Applikations-Server schneller voranzutreiben. Besonders IBM und Novell haben sich zu Wort gemeldet, da sie mit ihren Lösungen auf die Interfaces aufsetzen wollen. Dahinter stehe das Votum zahlreicher Anwender, die der Meinung sind, daß Sun ohnehin nicht das Potential habe, sämtliche Aspekte eines Java-Standards abzudecken. Transaktionsverarbeitung und Messaging sind beispielsweise Stärken der IBM - und wenn es dafür nicht bald Standard-Schnittstellen gibt, wird jeder Hersteller sein eigenes Süppchen kochen, befürchten Analysten von NC Focus, New York.