Eclat: Größere Akzeptanz der PCM am Markt

Verhältnis der Leasinggeber zur IBM hat sich entspannt

13.07.1990

MAYSCHOSS (see) - Das Verhältnis zwischen der IBM und den unabhängigen Computer-Leasinggesellschaften ist auf dem "Weg zurück zur Normalität": Auf europäischer wie auf deutscher Ebene redet man wieder miteinander. Das stellte Klaus Messelhäußer, Vorstand der deutschen Abteilung im Branchenverband Eclat, auf der Jahreshauptversammlung in Mayschoß an der Ahr fest.

Vor zwei Jahren, bemerkte Messelhäußer, waren die Beziehungen der Vermarkter zum größten Hersteller auf einem Tiefpunkt angelangt. Generell sei die Marktbeziehung zwischen der Leasingbranche und der IBM "nicht vergleichbar mit irgendeiner anderen Marktkonstellation". Die daraus resultierenden Probleme habe man inzwischen in einem Gespräch zwischen dem europäischen Verbandsvorstand und der Leitung der IBM Europe sowie durch turnusmäßige Gesprächskreise auf deutscher Ebene in Angriff genommen.

Nach Angaben des Eclat-Vorstandes werden etwa 20 Prozent des jährlichen Hardware-Umsatzes der deutschen IBM über die Leasingunternehmen abgewickelt, während umgekehrt 90 Prozent des in Deutschland verleasten Computerbestandes von Big Blue stammen. Gleichzeitig jedoch haben nach Messelhäußers Worten die PCM-Hersteller an Bedeutung zugenommen; nach Jahren des Naserümpfens sei eine breite Akzeptanz des "gelben Blechs" auf dem Leasingmarkt zu verzeichnen.

Die Eclat-Mitgliederversammlung bestätigte alle Vorstandsmitglieder in ihrem Amt, neu hinzu kamen Anna Björklund von der CMA Trading GmbH, München und Renate Willholz von Cominvest, ebenfalls aus München.

Im Frühjahr hat sich eine Einkaufsgemeinschaft aus acht Eclat-Mitgliedern konstituiert: Die Peripherie-Einkaufspartner GmbH & Co. KG (PEP) will künftig eine bessere Qualität von Peripheriegeräten im Leasing gewährleisten. Besonders Bildschirme von IBM sind oft in einem "grausamen Zustand", wie PEP-Mitgründer und Eclat-Vorstand Klaus Otto feststellte. Die Gemeinschaft strebt laut Otto eine obligatorische Funktionsprüfung bei verleasten Peripheriegeräten an; der Hersteller solle für Gewährleistungsansprüche geradestehen. Eine Ausweitung der Aktivitäten auf Systemsoftware, gedacht als Gegengewicht zur "Kundenindividuellen Vertragsgestaltung" (KIV) der IBM, fasse PEP für die Zukunft ins Auge.