In den 70er Jahren stand er mit den ersten Apple-Rechnern an der Wiege der PC-Revolution. Zuletzt krempelte Apple unter seiner Führung mit dem iPhone den Mobilfunk-Markt um. Und mit dem Tablet-Computer iPad stutzen Apple und Jobs gerade den Personal Computer zurecht, dem er selbst einst zum Aufstieg verholfen hatte. Zwischendurch mischte er als Besitzer des Animationsstudios Pixar im Filmgeschäft mit und beschleunigte mit dem iPod den Wandel der Musikbranche.
Mit dem Rücktritt am Mittwoch endete Jobs' zweite Zeit an der Spitze von Apple. Die erste nahm ein jähes Ende 1985, neun Jahre nach der Firmengründung, als der Mitbegründer aus dem Unternehmen gedrängt wurde. Jobs baute danach das neue Unternehmen NeXt auf, das noch eine entscheidende Rolle für Apple spielen sollte. Als Apple 1997 vor dem finanziellen Ruin stand, wurde Jobs als Retter zurückgeholt - und brachte ein bei NeXT entwickeltes Betriebssystem mit, auf dem auch die heutige Software der iPhones und Mac-Computer basiert.
Der heute 56-jährige Jobs wuchs als Adoptivkind in Kalifornien auf und entwickelte früh ein Interesse für Computertechnik. Das brachte den Studienabbrecher mit dem Hewlett-Packard-Mitarbeiter Steve Wozniak zusammen, mit dem er 1976 die Firma Apple gründete. In den Jahren davor interessierte sich Jobs unter anderem für Kalligraphie und Buddhismus und reiste durch Indien.
Der Erfolg der ersten Apple-Computer machte Jobs schnell zum Millionär - doch sein steiler Aufstieg fand ein abruptes Ende. 1984 stellte er noch triumphal den Apple Macintosh, den ersten erfolgreichen Computer mit einer grafischen Bedienungsoberfläche vor. Im Jahr darauf wurde er jedoch nach einem Strategiestreit und geschäftlichen Problemen aus seiner Firma gedrängt - von dem ehemaligen Pepsi-Cola-Manager John Sculley, den er selbst auf den Chefposten geholt hatte.
- iMac (1998)
Als das erste große überarbeitete Apple-Produkt stellt der iMac mit seinen grellen Farben, durchsichtigem Monitor und Tastatur den Anfang der Zeitachse dar. Obwohl der iMac den Windows-basierten PC nicht überholen konnte, hat der iMac dennoch jede Menge erwünschter Veränderungen innerhalb der Computer-Industrie wie etwa die Abschaffung des Floppy-Disk-Laufwerks sowie USB-Anschlüsse ausgelöst. Noch wichtiger: der iMac hat den Wendepunkt für Apple eingeleitet, das nunmehr anfing sich darauf konzentrieren, sämtliche Energien auf Innovationen zu verwenden. - iPod (2001)
Mit dem iPod hat Apple seinen Ruf als die Comeback-Firma schlechthin fest in dieser Dekade verankert. Die erste Version spielte rund 1000 digitale Lieder ab und hat sogar Zufallswiedergabelisten unterstützt. Je ausgereifter der iPod jedoch wurde, desto mehr Geld hat Apple seinen Kunden abgeknöpft. Die letzte Variante des iPod Classic spielt für seinen Preis allerdings 40.000 Lieder ab, abgelegt auf einer Festplatte mit einem Gesamtspeicher von 160 GByte. - Xserve (2002)
Mit dieser Technologie hat Apple das erste Mal den Abstecher in das Unternehmens-Segment unternommen. Als Steve Jobs vor acht Jahren den Xserve vorgestellt hat, zielte er allerdings eher auf kleine und mittelständische Unternehmen ab als auf Großunternehmen. Zudem zeigt der Xserve, dass Apple nicht nur ein Endverbraucherunternehmen ist, sondern eine Marke, die sich aggressiv über den IT-Markt ausdehnen will. - MacBook Pro, MacBook, MacPro (2006)
Die wichtigste Änderung bei diesen Geräten war sicherlich der Umstieg von IBM- auf Intel-Prozessoren. Das MacBook Pro ist das erste Produkte, das auf die Intel-Architektur umgestellt wurde, ein 15-Zoll-Laptop der einen Intel Core Duo Prozessor beinhaltet und bis zu 1 GByte Arbeitsspeicher schluckt. Einige Monate später hat Apple das erste MacBook vorgestellt, dessen Spezifikationen denen des MacBook Pros ähneln. Allerdings fiel es mit 13-Zoll etwas kleiner aus. Zu guter Letzt hat Apple das Trio mit dem MacPro vervollständigt, Apples erster Desktop-Computer mit Intel-Architektur. - iPhone, iPod Touch (2007)
An das Jahr 2007 werden sich noch lange viele User erinnern, denn es gilt als das Jahr, in dem Apple den Handy-Markt mit dem iPhone auf den Kopf gestellt. Apple's äußerst beliebtes iPhone wurde zum Prototypen für alle modernen Touchscreen-Smartphones und hat seitens der Nutzer hohe Anerkennung für die einfache Handhabung seines Betriebssystems und im täglichen Gebrauch erhalten. Der iPod Touch, der nahezu wie das iPhone aussieht, jedoch keine Telefonfunktion besitzt, wurde im gleichen Jahr herausgebracht. - MacBook Air (2008)
Das MacBook Air gilt nicht gerade als revolutionäre Innovation wie etwa das iPhone oder der iPod, doch dient es als neues und schickes Produkt, mit dem Apple während der Entwicklung des iPads angeben konnte. Der große Aufmacher des MacBook Air war die Kampagne als Apples dünnstes und leichtestes Laptop. Das MacBook Air ist knapp 2 Zentimeter dünn und wiegt 1,36 Kilogramm. - iPad (2010)
Der Höhepunkt des letzten Jahres war zweifellos das Tablet iPad, ein Touchscreen-Computer, der knapp 25 Zentimeter in der Diagonale misst und somit in die Geräte-Kategorie zwischen Laptop und Smartphone fällt. Entscheiden Sie sich für diese zusätzliche Highspeed-Internet-Verbindungen, müssen Sie allerdings noch mit Provider-Gebühren rechnen; selbstverständlich ist das Gerät auch mit WLAN-Antenne ohne mobile Highspeed-Internet-Verbindung verfügbar.
Es folgte eine schwere Zeit mit Enttäuschung und Selbstzweifeln, wie Jobs später erzählte - doch er scheint auch viele Lehren aus den negativen Erlebnissen gezogen zu haben. Nach seiner Rückkehr auf den Apple-Chefposten behielt er die Zügel fest in der Hand, versammelte um sich Top-Manager, denen er vertraut, achtete stets auf ordentliche Gewinne und setzte seine Visionen gegen alle Zweifel durch, auch wenn es ihm zuweilen den Vorwurf einbrachte, eigenwillig und diktatorisch zu agieren. Der Erfolg gab ihm Recht: Apple sitzt auf einem Geldberg von mehr als 70 Milliarden Dollar und wetteiferte zuletzt mit dem Ölmulti Exxon Mobil um den Titel des wertvollsten Unternehmens der Welt.
Diese wirtschaftliche Idylle wurde allerdings immer wieder von Gesundheitsproblemen gestört. 2004 wurde ihm ein Tumor in der Bauchspeicheldrüse entfernt - und Jobs sorgte für massive Verunsicherung bei Investoren, weil er die Krankheit erst nach der erfolgreichen Operation überhaupt öffentlich machte. Er bekannte später, dass ein Arzt ihm nach der Diagnose bereits empfohlen habe, seine Geschäfte zu regeln. 2009 nahm Jobs für ein halbes Jahr eine krankheitsbedingte Auszeit - erst spät wurde bekannt, dass er in dieser Zeit eine Spenderleber erhalten hatte. Laut Jobs sorgten Stoffwechsel-Probleme dafür, dass er an Gewicht verlor. In diesem Jahr musste er erneut kürzertreten und wirkte sehr dünn.
Im November soll nun die ultimative Steve-Jobs-Biografie erscheinen, für die er sich ausgiebigen Interviews stellte. Der Termin der Veröffentlichung wurde erst kürzlich von März 2012 vorgezogen. (dpa/tc)