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Update: Dell kommt in Europa nicht voran

18.08.2006

Dell-Finanzchef Jim Schneider verwies darauf, dass die Gesellschaft mit ihrer Preispolitik angesichts der weltweit langsamer werdenden Nachfrage in den kommerziellen Märkten und angesichts der "schwächeren Gesamtnachfrage in Europa" bei den Preisen zu aggressiv verfahren sei. Der Umsatz sei in Europa um drei Prozent gestiegen und der Absatz um sechs Prozent. Das Branchenwachstum habe sich dort im zweiten Quartal auf ein Prozent reduziert gegenüber 16 Prozent im Gesamtjahr 2005. "Wir haben aggressive Preise gemacht, um das Geschäft auszuweiten", erklärte er. Dies habe sich aber in erheblichem Umfang nachteilig auf die Dell-Ergebnisse ausgewirkt.

In den USA steigerte Dell seinen Umsatz nur noch um ein Prozent, legte aber in Lateinamerika und im asiatisch-pazifischen Raum sehr stark zu.

Rollins war über die Ergebnisse des zweiten Quartals "enttäuscht". Er räumte ein, dass Dell mit seiner Preispolitik im zweiten Quartal in einem langsamer werdenden Markt keinen guten Job getan habe. Er verwies auch darauf, dass die Bauteile-Preise nicht wie von Dell erwartet gefallen seien. Deshalb habe es Margendruck gegeben. Dell werde weiter Marktanteile gewinnen, doch wolle man sorgfältiger und vorsichtiger vorgehen. Rollins will Kostensenkungen beschleunigen, mehr Geld in den Service stecken und ein besseres Preismanagement betreiben.

Die Dell-Aktien fielen nachbörslich um 5,09 Prozent auf 21,64 Dollar. Sie lagen damit um 41,6 Prozent unter ihrem Zwölfmonats-Hoch von 37,05 Dollar. Die schwachen Dell-Ergebnisse standen in krassem Gegensatz zu der guten Gewinnentwicklung beim Hauptkonkurrenten Hewlett-Packard, der seine Quartalsergebnisse einen Tag zuvor vorgelegt hatte. (dpa/tc)