Trügerische IT-Sicherheit

11.09.2006
Von Dorothea Friedrich

Zielte das herkömmliche Spamming noch vergleichsweise harmlos auf den Absatz zweifelhafter Waren und Dienstleistungen ab, verfolgen die Täter heute über Phishing, Pharming, Identitätsdiebstahl und andere Handlungen betrügerische Absichten zum Teil beträchtlichen finanziellen Schaden der Opfer. Das zeigen auch die Statistiken. Alleine in Berlin wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres 153 Fälle mit einem Gesamtschaden von rund 730.000 Euro registriert - das ist ein Anstieg um rund fünfzig Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Eine bundeseinheitliche Erfassung gibt es bisher nicht.

Eco lieferte auch einen Beleg für die steigende kriminelle Energie der Täter: Die eigens für solche Fälle eingerichtete Internet-Beschwerdestelle verzeichnet einen deutlichen Zuwachs beim Datendiebstahl. Von den täglich über dreihundert Beschwerden betreffen mittlerweile 15 bis 20 Prozent Phishing-Attacken. Zu Nutze gemacht haben sich die Täter auch den Hinweis der Banken an ihre Kunden, ihre Daten niemals per Internet, sondern per Telefon zu übermitteln. Ein automatisches Ansagesystem fordert bei betrügerischen Absichten den Anrufer auf, seine Daten anzugeben. Diese Methode ist unter dem Begriff "Vishing" (einer Zusammensetzung aus Phishing und Voice) bekannt geworden.