BitDefender entdeckt neue Spam-Attacke

Trojaner tarnt sich als Google Chrome Extension

26.04.2010
Von 
Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Der Google-Browser Chrome erfreut sich wachsender Beliebtheit. Damit steigt auch das Interesse von Cyberkriminellen an diesem Browser.

Chrome-Anwender bekommem derzeit per E-Mail ein Angebot für eine angeblich von Google stammende Erweiterung (Extension) des Chrome Browser, so BitDefender. In Wirklichkeit sind die Urheber dieser Mail jedoch Malware-Autoren, die Chrome-Anwender zum Download des Trojaners Agent.20577 verleiten wollen.

Chrome-Nutzer erhalten zunächst eine elektronische Nachricht, die angibt, dass Google eine neue „Extension“ für seinen Browser entwickelt hat, die Usern den Zugang zu E-Mail-Dokumenten künftig erleichtern soll. Der Empfänger wird gebeten, einem Link zu folgen und auf der entsprechenden Website die Erweiterung herunterzuladen. Nach Betätigung des Links erscheint eine Seite, die dem Original der Google Chrome „Extensions“-Webpage zum Verwechseln ähnlich sieht. Doch statt dem versprochenen Tool lädt der PC-Nutzer den Schädling Trojan.Agent.20577 herunter.

Auffällig: .exe statt .crx

Obwohl die Schein-Anwendung über die gleiche Beschreibung wie das Original in den Google Chrome Extensions verfügt, ist der Fake bei genauerer Betrachtungsweise eigentlich relativ einfach zu erkennen. Denn statt einer für diese Erweiterungen üblichen .crx-Datei wird auf der gefälschten Seite eine .exe-Datei zum Download angeboten.

Der BitDefender Malware-Scan will den Schädling als Trojan.Agent.20577identifiziert haben. Dieser Trojaner verändert Windows HOST-Files und blockt so den Zugang zu Google- und Yahoo-Internetseiten. Jedes Mal, wenn der Benutzer auf diese zugreifen möchte und die Befehle „google.[xxx]" oder "[xx].search.yahoo.com" im Webbrowser eintippt, wird er zu einer anderen IP-Adresse umgeleitet. Diese trägt die Bezeichnung 89.149.xxx.xxx. So wird der Anwender auf weitere Malware-verseuchte Internetseiten der Cyberkriminellen umgeleitet.

BitDefender-Sicherheitslösungen sollen den Trojaner erkennen und beseitigen. Für Anwender, die nicht sicher sind, ob ihr PC mit dem Schädling infiziert ist, bietet BitDefender einen kostenlosen Malware-Scan an.

(BitDefender/pah)