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Transtec verliert CEO Weißhaar

26.08.2004

Dieter Weißhaar, der Vorstandsvorsitzende des Tübinger Computerbauers Transtec, verlässt das Unternehmen zum 31. August. Die Entscheidung sei im beiderseitigen Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat gefallen, hieß es in einer Pflichtmitteilung. Die Aufgaben von Weißhaar übernimmt kommissarisch Ertu Uysal, der in der Position eines Vice Presidents für das Produkt-Management sowie die Bereiche Marketing und Vertrieb zuständig ist. Vorstandsmitglied Manfred Rubin-Schwarz, der zum 31. August 2004 aus dem Unternehmen ausscheiden wollte, bleibt vorerst weiter im Amt. Hintergrund: Das börsennotierte Unternehmen benötigt mindestens zwei Vorstände.

In der zweijährigen Amtszeit von Weißhaar wurde das Unternehmen saniert und mit einem Konzept gegen die Hardwarekrise versehen – "Stückzahl 1" oder Produktion je nach Bedarf (Build to order). Zudem setzte der ehemalige IBM-Manager auf Cluster- und Speicherlösungen. Im ersten Halbjahr nahm Transtec 27,4 Millionen Euro ein nach 40,5 Millionen im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Darin enthalten waren damals allerdings die Einnahmen der inzwischen verkauften Tochtergesellschaft Tec2B. Restrukturierungskosten hatten den Vorsteuerverlust auf 5,9 Millionen Euro anschwellen lassen. Transtec übertrug 40 von 240 Mitarbeitern in eine Transfergesellschaft, um die laufenden Aufwendungen zu senken.

Der Rücktritt Weißhaars kam überraschend. Allerdings dürften die jüngsten Zahlen – trotz der allgemeinen Branchenkrise – nicht für ihn gesprochen haben. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist Firmengründer Bernhard Bruscha, der Ende 2003 knapp 70 Prozent der Transtec-Aktien hielt. Weißhaar selbst stand für einen Kommentar nicht zur Verfügung. (ajf)