17 Prozent weniger Geräte verkauft als im Vorjahr

Toshiba verliert im deutschen Notebook-Markt an Boden

10.09.1999
MÜNCHEN (CW) - Toshiba kann mit dem Boom im Markt für mobile Rechner nicht Schritt halten. Obwohl in Deutschland alle Hersteller zusammen im zweiten Quartal 1999 mit 237947 Stück fast 52 Prozent mehr Geräte absetzten als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, beklagen die Japaner einen Rückgang der Verkaufszahlen.

Nach einer Untersuchung des Marktforschungsinstituts Dataquest konnte Toshiba in den Monaten April bis Juni dieses Jahres 32599 Notebooks in Deutschland an den Mann bringen. Damit bleibt der ostasiatische Notebook-Hersteller zwar die Nummer eins im deutschen Markt, muß aber im Vergleich zum Vorjahr mit einem Minus von fast 17 Prozent nach verkauften Stückzahlen einen empfindlichen Rückschlag hinnehmen. Der Marktanteil der Japaner sank von 25 Prozent im zweiten Quartal 1998 auf 13,7 Prozent in diesem Jahr.

Die Verantwortlichen bei Toshiba versuchen die Bedeutung der Zahlen herunterzuspielen. Eine Unternehmenssprecherin erklärt das schlechte Ergebnis damit, daß die 14-Zoll-Displays, auf die der Hersteller verstärkt setze, noch nicht vom Markt angenommen würden. Außerdem habe Toshiba mit den 15000 Geräten für die Hypo-Vereinsbank einen Großauftrag an den Wettbewerber Fujitsu verloren, was die Bilanz negativ beeinflusse, so die Toshiba-Sprecherin. Für das nächste Quartal erwarte das Unternehmen dagegen eine Trendwende. So glaube man daran, daß die größeren Displays den Durchbruch schaffen; außerdem wolle sich der Hersteller vermehrt im Consumer-Segment engagieren.

Die Konkurrenz sitzt Toshiba jedoch im Nacken. IBM sicherte sich im zweiten Jahresviertel mit einem Plus von 46 Prozent bei den verkauften Geräten und einem Anteil von 10,5 Prozent am deutschen Markt den zweiten Platz.

Als Shooting-Star bei den Mobilrechnern präsentierte sich nicht zuletzt wegen des voluminösen Bankenauftrags Fujitsu. Während der ebenfalls aus Japan stammende Konzern vor einem Jahr mit einem Anteil von 1,5 Prozent noch weit weg von einem Platz in den Top ten rangierte, konnte sich das in Tokio ansässige Unternehmen im zweiten Quartal 1999 mit 10,1 Prozent auf den dritten Rang katapultieren.

Danach folgen Compaq mit 8,3 Prozent und Siemens mit 7,3 Prozent Marktanteil. Beide können mit 30 beziehungsweise 19 Prozent ebenfalls positive Wachstumsraten verzeichnen. Die kleineren Hersteller konnten ihren Anteil insgesamt von 37 auf 50 Prozent ausbauen.

Abb: Toshiba kann sich im zweiten Quartal an der Spitze des deutschen Notebook-Markts halten, muß aber Einbußen hinnehmen. Auch die anderen großen Hersteller, außer dem Gewinner Fujitsu, verlieren leicht nach Marktanteilen, verzeichnen aber positive Wachstumsraten bei den Verkaufszahlen. Quelle: Dataquest