Test Storage: Newcomer Equallogic hängt Etablierten EMC ab

26.06.2007
Von Dirk Pelzer

Tiered Storage per Virtual LUN

Um das bereits angesprochene Tiered-Storage-Modell umsetzen zu können, hat EMC ein Virtual-LUN-Konzept implementiert. Mit dessen Hilfe ist es möglich, Daten im laufenden Betrieb von einer Logical Unit Number (LUN) auf eine andere zu migrieren. Dabei spielt es keine Rolle, welcher Raid- oder Festplattentyp der jeweiligen LUN zugrunde liegt. Auf diese Weise lassen sich Daten einer Anwendung nach dem Ablauf der produktiven Phase von einem leistungsstarken FC-Raid auf ein preiswertes SATA-Raid verschieben. Die LUN-Migration funktioniert jedoch nur innerhalb einer CX3. Sofern LUNs auf andere EMC-Storage-Systeme migriert werden sollen, sind kostenpflichtige SAN-Copy-Lizenzen erforderlich. SAN Copy arbeitet aber nicht unterbrechungsfrei und funktioniert zudem nur über Fibre Channel.

So wurde getestet

Als Plattform für die Tests fungierte ein Server vom Typ "Primergy RX 300 S2" von Fujitsu Siemens Computers. Das System war mit zwei 3,6-Gigahertz-Xeon-CPUs und 4 GB RAM ausgerüstet. Als Host-Betriebssystem kam Windows 2003 Server mit Service Pack 1 zum Einsatz. Als Gigabit-Ethernet-Switch diente ein "Powerconnect 2716" der Firma Dell. Für die Performance-Messungen verwendeten wir das Benchmark-Tool "Iometer", das über http://sourceforge.net kostenlos zur Verfügung steht. Die Messungen erfolgten Server-seitig über einen iSCSI-Anschluss mit einer Frame-Größe von 1500 Bytes.

Zusatzsoftware nur gegen Aufpreis

Die Softwareausstattung der CX3 ist beachtlich, wenngleich viele der verfügbaren Optionen aufpreispflichtig sind. Für eine erhöhte Verfügbarkeit durch Multipathing sorgt "EMC Powerpath SE", das sowohl für iSCSI als auch für Fibre Channel verfügbar ist. In der kostenfreien Grundausstattung unterstützt die Software lediglich einen Adapter mit Failover-Funktion bei Ausfall eines Storage-Prozessors. Sollen im Host-System mindestens zwei Adapter mit Failover zum Einsatz kommen, so muss eine kostenpflichtige Powerpath-Base- beziehungsweise Powerpath-iSCSI-Lizenz erworben werden. Wird Load Balancing gewünscht, muss eine Powerpath- beziehungsweise Powerpath-SE-Lizenz gekauft werden. Diese auf den ersten Blick recht verwirrende Lizenzvielfalt hat EMC in einem eigenen Whitepaper erläutert.

Snapshots können über das ebenfalls kostenpflichtige "Snap View" erstellt werden. Bei den Snapshots unterscheidet der Hersteller zwischen "Copy-On-Write" und "Clone". Während Copy-On-Write weniger Plattenplatz beansprucht, da nur jeweils die erste Änderung im Snapshot protokolliert wird, erzeugt Clone eine Eins-zu-eins-Kopie der jeweiligen LUN.