Test: Operation Center

04.09.2007
Von Till Wortmann
Der Dateimanager Operation Center bietet einige Funktionen, die der Windows Explorer nicht hat.

Wer viel am PC arbeitet, ist auf eine leistungsfähige Dateiverwaltung angewiesen. Der Windows Explorer erfüllt diese Aufgabe zuverlässig, deckt einige Bereiche aber nicht optimal ab. Hier bietet sich das Operation Center an. Das Tool trumpft durch eine Fülle an Funktionen auf. Doch überzeugt der Alleskönner auch in der Praxis?

Die Bedienerführung ist nicht gerade zeitgemäß. Das Programm öffnet sich mit einer altbacken wirkenden Oberfläche im Stil von Windows 3.1. Hübsch fanden wir die Möglichkeit, auf „Transparentes Fenster“ umzuschalten. Das darunter liegende Fenster schimmert dann matt durch. Für einen guten Überblick sorgt die gleichzeitige Anzeige von zwei Dateifenstern. Wichtige Elemente wie „Anzeigen“ und „Bearbeiten“ lassen sich sehr schnell über Funktionstasten aufrufen. Während der Dateimanager Texte im doc-Format nur im unlesbaren Hexadezimalcode anzeigt, stellt die Tewi-Software txt- und rtf-Dokumente einwandfrei dar. Zum Bearbeiten des Textes greift die Software auf den Windows Editor zurück.

Die Kopier-Funktion enttäuscht: Beim Abgleich zweier Ordner stören die vielen Nachfragen. Das ist lästig und zeitraubend. Laut Tewi erfolgt die Nachfrage aus Sicherheitsgründen. Für die nächste Version nehme man aber unsere Anregung gerne auf, hieß es. Eine Funktion zum automatischen Synchronisieren von Daten zwischen zwei Medien fehlt.

Im Texteditor gibt es eine Volltextsuche, nicht jedoch bei der Desktop-Suche. Hier lässt sich nur nach den Dateinamen und mittels Dateifragmenten suchen. Eine ganze Batterie kleiner Anwendungen macht den Einsatz von Freeware überflüssig. Dazu gehören ein Zip-Packer, ein Recorder zum Aufzeichnen von Audio-CDs sowie ein Image-Tool, das dem Nutzer bei der Sicherung seiner Daten behilflich ist.

Ein „Photo Operation Center“ startet unabhängig vom Hauptprogramm in einem eigenen Fenster. Das Fotowerkzeug überzeugte uns nicht, denn es bietet mit Dia-Schau, Bildersuche usw. nur die Standard- Funktionen zur Bildverwaltung an. Da leistet eine gute Freeware wie Picasa von Google mehr. Auf ein Handbuch legt der Anbieter keinen Wert, dafür werden im Index alle Funktionen aufgelistet und kurz erläutert.

Fazit: Operation Center ist wie ein Schweizer Taschenmesser – es kann zwar viel, aber alles nur mittelmäßig.

Alternative: Free Commander“ (www.freecommander.com) ist ein kostenloser Dateimanager im Zweifenster-Look, der in punkto Dateiverwaltung keine Wünsche offen lässt.

BEWERTUNG

Leistung (50%): Note 3,0
Bedienung (35%): Note 1,5
Dokumentation (5%): Note 2,5
Installation/De-Installation (5%): Note 1,5
Systemanforderungen (5%): Note 1,0

GESAMTNOTE: 2,3

Anbieter:

Tewi

Weblink:

www.tewi.info

Preis:

24,99 Euro

Betriebssysteme:

Windows 2000, XP, Vista

Plattenplatz:

ca. 7,5 MB