Smartphone oder Tablet?

Test - Dell Streak

08.11.2010
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Das Dell Streak sieht aus wie ein aufgeblasenes Smartphone. Und tatsächlich kann man mit dem 5-Zoll-Tablet auch telefonieren. Ein echter Alleskönner für unterwegs? Der PC-WELT-Test klärt diese Frage.

Das Dell Streak ist größer als ein Smartphone und kleiner als ein Tablet: Dell will sein Tabletphone aber nicht in diese Kategorien einordnen und bezeichnet es als Mobile Internet Device.

Tablet-PC mit 5-Zoll-Bildschirm: Dell Streak im Test
Tablet-PC mit 5-Zoll-Bildschirm: Dell Streak im Test

Wie auch immer man das Dell Streak nennt: Das Gerät arbeitet mit Android 1.6. Dell hat das Betriebssystem aber um einige Anwendungen zum Beispiel für Filme und Fotos ergänzt. Ein Update auf Android 2.2 hat Dell noch in diesem Jahr versprochen. Wie bei einem Android-Smartphone hat man auch mit dem Dell Streak Zugriff auf den Android Market. Für Apps bietet das Dell Streak 2 GB internen Speicher. Außerdem sitzt eine 16 GB große Micro-SD-Karte im Gerät.

Ausstattung
Damit man sich das Streak zum Telefonieren nicht ans Ohr halten muss, hat Dell einen Kabel-Ohrhörer beigelegt. Per Dockinganschluss kann man das Streak mit dem mitgelieferten USB-Kabel an den PC anschließen und so auch aufladen. Als Massenspeicher wird beim PC-Anschluss allerdings nur die SD-Karte, nicht der interne Speicher des Tablets erkannt. Ein Datenabgleich mit Outlook und ein Backup wichtiger Dateien ermöglicht das mitgelieferte Programm Dell PC Suite.
Das Streak besitzt zwei Kameras: Auf der Rückseite eine 5-Megapixel-Kamera für Fotos sowie eine Internetkamera über dem Bildschirm. Auch ein GPS-Empfänger ist an Bord: So lässt sich das Streak als Navi nutzen.

Bedienung
Das Dell Streak besitzt drei mechanische Tasten fürs Einschalten, für die Kamera sowie zum Regeln der Lautstärke. Ansonsten steuert man das Tablet über drei Sensortasten (Home, Menü, Zurück) und den Bildschirm. Der reagierte meist recht zügig auf Eingaben: Allerdings konnte man mit einer Wischgeste nicht ganz ruckelfrei durch die Startbildschirme blättern. Auch beim Scrollen sowie beim Vergrößern von Fotos oder Webseiten per Pinch-Geste bemerkte man eine kleine Verzögerung. Die Bildschirm-Tastatur zeigte Buchstaben und Ziffern auf einer Seite an: Man muss nur zur Eingabe von Sonderzeichen umschalten. Trotzdem ist einigermaßen schnelles Tippen im Vergleich zu anderen Tablet-PCs schwierig, da die Tasten sehr klein sind.

Mobilität
Der Lithium-Ionen-Polymer-Akku im Dell Streak lässt sich vom Anwender wechseln. Im Laufzeittest konnte das Streak überzeugen: Mit über fünf Stunden bei der Videowiedergabe und über zehn Stunden Internet-Surfen per WLAN musste es sich bei den Tablet-PCs nur dem Apple iPad geschlagen geben. Mit seiner Größe und einem Gewicht von 220 Gramm ist das Streak außerdem noch hemdentaschen-tauglich.

Multimedia
Die meisten Office-Dateiformate kann das Dell Streak dank des installierten Programms Quickoffice darstellen. Bei Videoformaten ist es auf WMV und MP4 beschränkt. Doch die MP4-Dateien können mit Divx, Xvid oder MPEG-4 kodiert sein, dann spielte sie das Streak ab – sogar, wenn die Filme in 720p-Auflösung vorlagen. Höhere Auflösungen funktionierten aber nicht. H.264-Filme gab das Streak nur bis zum Profil-Level 1.3 wieder. Filme, die in einem höheren Level komprimiert waren, konnte das Streak nicht abspielen, selbst wenn sie in einer niedrigen Auflösung vorlagen.
Flash-Videos von Webseiten kann das Dell Streak nicht abspielen, da es den Adobe Flash Player erst ab Android 2.2 gibt. YouTube-Videos lassen sich aber über die vorinstallierte App wiedergeben, auch in hoher Qualität.

Bildschirm
Der spiegelnde Bildschirm des Dell Streak hat eine kleine Diagonale, zeigte aber Größe in den Tests: Helligkeit und Kontrast waren sehr gut, so dass man den Bildschirm auch unter freiem Himmel, wenn auch nicht direkt in der Sonne, noch gut ablesen konnte.