Dank des starken Dollars, geringerer Kosten für Frühverrentung und Investitionen blieb der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sonderposten (bereinigtes EBITDA) im Vergleich zum Vorjahresquartal konstant bei 4,7 Milliarden Euro, wie das im Dax notierte Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Am Markt war ein leichter Rückgang erwartet worden. Die Bonner bekräftigen zudem ihr Ziel, in diesem Jahr bei einem freien Barmittelzufluss von sechs Milliarden Euro ein bereinigtes EBITDA von rund 18 Milliarden Euro zu erzielen. "Natürlich gibt es weiterhin Herausforderungen für uns, aber gerade im Vergleich mit unseren Wettbewerbern schlagen wir uns sehr ordentlich", sagte Vorstandschef René Obermann. Zu Handelsbeginn legte die T-Aktie um 0,77 Prozent zu. Händler bewerteten die Zahlen in ersten Kommentaren als gut.
Der Konzernumsatz ging leicht von 14,48 auf 14,38 Milliarden Euro zurück. Der starke Dollar glich Rückgänge in Deutschland, Europa und den USA weitgehend aus. Unterm Strich stieg der Überschuss von 348 auf 614 Millionen Euro. Hier schlug zu Buche, das die Bonner eine halbe Milliarde Euro weniger für Frühverrentung ausgaben als vor einem Jahr. Auch die Ausgaben für Investitionen lagen in diesem Jahr niedriger. Dem standen allerdings hohe Abschreibungen in den USA gegenüber, welche im Vorjahresquartal nicht angefallen waren, da die Sparte an AT&T verkauft werden sollte.
Heimatmarkt Deutschland operativ stark
Wie in den vergangenen Quartalen stützt sich die Telekom auf das starke Heimatgeschäft. Sie profitiert von niedrigen Kosten und dem Umstand, dass Deutsche bisher weniger an ihren Telefonkosten sparen als Kunden in anderen europäischen Ländern. Im angestammten Festnetzgeschäft verlor die Telekom zwar mehr als eine Million Anschlüsse. Dafür gewinnen das Fernsehprodukt "Entertain", der Mobilfunk und das Breitbandgeschäft immer mehr Kunden. Den Rückgang des wichtigen Serviceumsatzes im deutschen Mobilfunkgeschäft konnten die neuen Kunden allerdings nicht stoppen. Sie kamen in erster Linie von Wiederverkäufern und liefern nur wenig Umsatz. Entgegen kam der Telekom der Boom des mobilen Internet. Mehr als ein Viertel des Durchschnittsumsatzes pro Kunde macht sie inzwischen mit dem Datenstrom. Dank niedrigerer Kosten konnte die Telekom in der Heimat trotz des Umsatzrückgangs die operative Marge leicht auf 42 Prozent steigern. Zum bereinigten EBITDA trug das Deutschlandgeschäft exakt die Hälfte bei.
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Der schicke Robert T-Online wirbt für den Börsengang des gleichnamigen Telekom-Ablegers. Für die Anleger am Ende eine Pleite. Insofern wäre ein Pleitegeier wohl das bessere Symbol gewesen. - 1998:
Die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation – heute Bundesnetzagentur – die in diesem Gebäude in der Bonner Tulpenallee residiert, nimmt ihre Arbeit auf und sollte der Telekom noch viel Ärger bereiten. - 1996:
28,50-DM-Mann (so hoch war der Aktienpreis für Privatanleger) Ron Sommer zieht als CEO den ersten Börsengang der Telekom durch. - Tim Berners Lee:
Der Erfinder des World Wide Web, das ab Anfang der 90er seinen Siegeszug antrat und auch das Geschäft der Telekom mit DSL-Anschlüssen beflügelte. - Start des D1-Netzes 1992:
Dieser Chip machte es möglich, über D1 zu telefonieren - Erst 1966 ...
wurde die letzte Handvermittlungsstelle auf automatisierten Betrieb umgestellt. Das Fräulein vom Amt starb aus. - 1965:
Telefonieren auch in die USA über den Satelliten Early Bird. - 1961:
Für heutige Verhältnisse gigantisch mutete das erste Telefon für das A-Netz an, das 1958 startete. - 1904 ...
installierte Quante in Berlin die erste Telefonzelle - 1877 ...
funktionierte in Berlin das erste Telefon, hergestellt von Siemens.
Im Europageschäft bekommen die Bonner den Konjunkturabschwung deutlich zu spüren. Sie steuern mit Kostensenkungen gegen. In Griechenland, wo sie mit dem Anbieter OTE vertreten sind, konnten sie so die operative Marge erhöhen. Insgesamt gingen in Europa aber Umsatz und Gewinn zurück.
Unaufhaltsamer Kundenverlust in den Staaten
In den USA setzte sich der Exodus der Vertragskunden fort. Unterm Strich wendeten sich 417.000 Kunden von T-Mobile ab. Die lückenhafte Netzabdeckung im Flächenstaat USA und das Fehlen des Kulthandys iPhone hatten die Kunden in Scharen zur Konkurrenz getrieben. In dem gesättigten Markt fällt es der Telekom besonders schwer, den Kundenstrom umzudrehen. Der Umsatz ging auf Dollar-Basis zurück, angesichts des starken Dollar erscheint in Euro allerdings ein kräftiges Plus.
Seit dem Scheitern des geplanten Verkaufs des amerikanischen Geschäfts an AT&T müssen die Bonner nun Milliarden in den Ausbau des Netzes stecken, damit es die gigantischen Datenmengen der Smartphones verdauen kann. Nach dem Abgang von Philipp Humm versucht nun sein Nachfolger Jim Alling als US-Chef sein Glück. Ein Lichtblick ist das Geschäft mit Vorauszahlern. Als Nummer vier im dortigen Markt positioniert sich T-Mobile als Billiganbieter. Wie in Deutschland und Europa senkt die Telekom drastisch die Kosten. Auf Euro-Basis stieg der operative Gewinn um sechs Prozent, dank des starken Dollar kam in Euro ein Schub von 19 Prozent auf 1,06 Milliarden an.
Mit der IT-Sparte T-Systems ging der Umsatz zwar leicht zurück, das Geschäft mit der Datenwolke und intelligenten Netzen nimmt aber an Fahrt auf. Zusammen mit RWE versorgt die Telekom Mülheim an der Ruhr mit digitalen Stromzählern. Mit der VW-Tochter Seat hat sie ein größeres Cloud-Projekt umgesetzt. (dpa/tc)