Syntegration - die Methode

16.11.2008
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Phase eins: die Themenfindung

Grob betrachtet, besteht eine Syntegration aus zwei Phasen: Zunächst tragen die Teilnehmer die Fragen zusammen, die sie unter dem jeweiligen Oberthema diskutieren wollen. Auf einem virtuellen "Marktplatz" müssen sie sich ihre Themen gegenseitig "verkaufen". Als gekauft gilt ein Thema, wenn mindestens fünf Teilnehmer durch ihre Unterschrift Interesse daran bekunden. Weil das Syntegrationsmodell nur zwölf Themen zulässt, versucht die Gruppe anschließend, ähnliche Themen miteinander zu "verheiraten". Wenn immer noch mehr als zwölf übrig bleiben, wird abgestimmt.

Jetzt schlägt die Stunde des Computerprogramms: Jeder Teilnehmer gewichtet die verbliebenen Themen nach seinen Interessen, und der Algorithmus ordnet ihn jeweils vier der zwölf Diskussionsgruppen zu: Zweimal redet er aktiv mit, zweimal fungiert er als Kritiker, der nur den Diskussionsverlauf kommentiert.

Phase zwei: die Iterationsrunden

Jedes Thema wird mindestens zweimal diskutiert. Am ersten Tag macht die Gruppe eine Bestandsaufnahme. Am zweiten Tag definiert sie das Ziel und den Weg dorthin. Der letzte Punkt erfordert eigentlich eine eigene Iterationsrunde, lässt sich jedoch mit der Zieldefinition zusammenfassen. Am Ende jedes Tages trägt jede Gruppe ihre Ergebnisse im Plenum vor, so dass alle Teilnehmer auf dem aktuellen Stand sind. Den Flug nach Hause eine Stunde früher zu buchen ist ein Fehler, den nur Syntegration-Greenhorns machen.