Aufholjagd mit dem Jaguar

Sybase stellt Java-Tool und Datenbank vor

14.03.1997

Die Konkurrenten Informix und IBM setzen ihre Hoffnungen auf objektrelationale Datenbanksysteme, die neben relationalen auch multimediale und benutzerdefinierte Daten verwalten können. Gryphon erhält von Sybase statt dessen die Erweiterung "Adaptive Server". Dieses Modul soll wie ein Schalter funktionieren, der gegebenenfalls Datenbankanfragen aus dem Anwendungsprogramm an einen weiteren Server, zum Beispiel einen leistungsstarken Bild-Server, weiterleitet.

Gryphon wird nach Herstellerangaben in der Lage sein, die Auswertungen von einem solchen Server mit relationalen Informationen zu kombinieren und das konsolidierte Ergebnis an die Applikation auszugeben. Die CW-Schwesterpublikation "Network World" zitiert Michael Regan, Vice-President der Server Pro- ducts Group bei Sybase, mit dem Versprechen: "Das Ganze wird reibungslos funktionieren."

Außerdem soll sich Gryphon wie die Wettbewerbsprodukte um neue Datentypen und Funktionen erweitern lassen. Mit Hilfe einer wie auch immer gearteten "Snap-in"-Architektur werde es möglich sein, Fremdanbieterkomponenten in die Datenbank einzubauen, wenn auch eingeschränkt auf dafür vorgesehene Datentypen. So sollen etwa Programme der Verity Inc. zur Volltextrecherche mit Gryphon gekoppelt werden. Darüber hinaus eigne sich der System-11-Nachfolger insbesondere für große Datenbestände, die zudem häufig beansprucht würden. So erlaube das Datenbanksystem ein paralleles Laden und Indizieren von Daten. Die Gryphon-Technik ermögliche ferner eine Priorisierung der Abfragen abhängig vom Anwendungstypus. Die Datenbank unterscheidet beispielsweise Transaktionen von Entscheidungsfindung und Web-Anfragen.

Das Datenbank-Management-System soll eng an die Middle- ware Jaguar gekoppelt werden. Diese kombiniert Features eines Object Request Broker mit denen von Web-Application Programming Interfaces, des Common Gateway Interface (CGI) und einem Transaktionsmonitor.

Sowohl Jaguar als auch Gryphon befinden sich im Betatest. Aus dieser Phase allerdings sollte das hauseigene Java-Werkzeug "Jato", bisher unter dem Codenamen Starbuck geführt, heraus sein. In dem neuen Beta-Release sind nach Informationen des englischen Brancheninformationsdienstes "Unigram/X" einige gravierendere Fehler der Vorgängerversion beseitigt. Außerdem könnten Entwickler nun sowohl Javabeans als auch Active-X-Komponenten in Applikationen einfügen, die sie mit Jato bauen. Zu den weiteren Funktionen zählen ein grafischer SQL-Editor und vorgefertigte Komponenten.