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Sun setzt Open-Source-Verantwortlichen ein

19.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Sun Microsystems hat mit Simon Phipps einen seiner Technik-Evangelisten zum Chief Open Source Officer berufen. Damit ernennt der Server-Spezialist erstmalig einen zentralen Verantwortlichen für alle Open-Source-Angelegenheiten des Unternehmens. Andere große IT-Anbieter hätten ebenfalls Open-Source-Organisationen etabliert, sagte Phipps in einer ersten Stellungnahme über seine neue Aufgabe. Doch gerade bei Sun, dessen Entwicklungstätigkeiten viele Jahre stark durch verschiedene Communities getrieben wurde, sei es wichtig, eine Art Koordinierungsstelle dafür einzurichten.

Phipps Aufgabe wird es sein, die verschiedenen Open-Source-Projekte bei Sun unter einen Hut zu bekommen. Dies sei keine leichte Aufgabe, räumte der Sun-Manager zu Beginn ein. Schließlich könne er der weltweiten Entwicklergemeinde nicht in ihre Projekte hineinreden. Dagegen könne er in seiner neuen Position sicherstellen, dass die Sun-internen Open-Source-Projekte koordiniert abgewickelt würden. Er beabsichtige nicht, irgendeine Art von Kontrolle über die Open-Source-Bewegung auszuüben, versprach Phipps.

Sun Microsystems verfolgt derzeit zahlreiche Open-Source-Anstrengungen, zum Beispiel mit Open Solaris, Net Beans und Open Office. Zu Beginn seiner Tätigkeit müsse er sich zunächst einen Überblick über die verschiedenen Projekte verschaffen, kündigte Phipps an. Er gehe davon aus, dass sich die Zahl von Suns Open-Source-Vorhaben in den kommenden Monaten weiter erhöhen wird. Einen Fürsprecher in Sachen Open Source hat Phipps in Jonathan Schwartz, President und Chief Operating Officer (COO) von Sun. Dieser hatte in der Vergangenheit mehrfach durchklingen lassen, Suns Software so weit möglich als Open-Source-Produkte anbieten zu wollen (siehe: Sun reagiert auf Kritik der Open-Source-Gemeinde). (ba)