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Sun Microsystems stabilisiert Geschäft

27.07.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der amerikanische Server- und Softwareanbieter Sun Microsystems hat für das Schlussquartal des Geschäftsjahres 2004/2005 (30. Juni) einen Gewinn- und Umsatzrückgang ausgewiesen. Das Unternehmen hat sich jedoch im abgelaufenen Geschäftsjahr nach langer Talfahrt wieder gefangen und geht jetzt mit großen Akquisitionen in die Offensive. Firmenchef Scott McNealy bezeichnete am Dienstag das abgelaufene Geschäftsjahr "als Jahr stabilisierter Umsätze und Gewinne". Er verspricht sich vom laufenden Geschäftsjahr anhaltendes Wachstum und Gewinne.

Sun Microsystems hatte kürzlich angekündigt, dass es die auf Datenspeicherungs-Produkte spezialisierte Storage Technology Corporation (Storagetek) für 4,1 Milliarden Dollar in bar kaufen wolle. Sun hatte außerdem den Kauf der amerikanischen Unternehmenssoftware-Firma SeeBeyond Technology für 387 Millionen Dollar in bar angekündigt.

Sun Microsystems hat im abgelaufenen Geschäftsjahr nur noch einen leichten Umsatzrückgang um ein Prozent auf 11,1 Milliarden Dollar (umgerechnet 9,2 Milliarden Euro) verbucht. Es fiel ein bescheidener Jahresverlust von elf Millionen Dollar an gegenüber roten Zahlen von 388 Millionen Dollar im vorangegangenen Geschäftsjahr. Der Gewinn pro Aktie betrug null gegenüber roten Zahlen von zwölf Cent je Aktie im Vorjahr. Dies hat Sun Microsystems mit Sitz in Santa Clara (Kalifornien) am Dienstag nach Börsenschluss bekannt gegeben.

Sun Microsystems hatte im Schlussquartal des abgelaufenen Geschäftsjahres einen Umsatzrückgang von 4,3 Prozent auf drei Milliarden Dollar verzeichnet. Der Gewinn schrumpfte auf 121 (Vorjahresvergleichszeit: 783) Millionen Dollar oder vier (23) Cent je Aktie.

Sun Microsystem hatte jedoch im vierten Quartal des Vorjahres von Microsoft zur Beilegung eines Kartellrechtsstreits 1,6 Milliarden Dollar erhalten. Unter Ausklammerung von Sonderfaktoren hatte Sun Microsystems im Schlussquartal 200 Millionen Dollar oder sechs Cent je Aktie verdient gegenüber roten Zahlen von 173 Millionen Dollar oder fünf Cent je Aktie im Schlussquartal des vorangegangenen Geschäftsjahres 2003/2004. Die Aktien der Gesellschaft legten nachbörslich um 3,6 Prozent auf 3,99 Dollar zu.

Durch den Kauf von Storage Technology und SeeBeyond weitet Sun seinen Umsatz auf deutlich über 13 Milliarden Dollar aus. Sun wird wird nach der Einverleibung der Akquisitionen nach Darstellung von Computerfachleuten besser mit IBM und Hewlett-Packard konkurrieren können. Die Gesellschaft habe ihre Barmittel zur Produktausweitung eingesetzt und habe Kaufpläne für Unternehmen angekündigt, mit deren Hilfe die Systemstrategie vertieft und erweitert werden könne, erklärte Konzernchef McNealy am Dienstag in diesem Zusammenhang. (dpa/tc)