Infiniband-Technik von Dolphin übernommen

Sun kauft sich Know-how für zukünftige I/O-Architektur

16.06.2000
MÜNCHEN (CW) - Sun Microsystems hat von der norwegischen Dolphin Interconnect Solutions Inc. die Anteile gekauft, die die Entwicklung von "Infiniband" betreffen.

Dolphin hat sich mit der Entwicklung von Hochgeschwindigkeitsverbindungen, die auf dem "Scalable Coherent Interface" (SCI) basieren, einen Namen gemacht.Die Company sorgt unter anderem für die Cluster-Lösung in Suns hochverfügbaren Servern und stellt das I/O-System für die File-Server von Auspex sowie die "RM600"-Server von Fujitsu-Siemens.

Sun hat von Dolphin deren gesamte Infiniband-Technik gekauft. Im Deal inbegriffen soll auch die Übernahme von Dolphin-Ingenieuren sein. Infiniband sei das I/O-System der Zukunft und soll nicht nur den PCI-Bus ablösen, sondern auch die neue Übertragungstechnik für schnelle Cluster werden. An den Spezifikationen arbeiten IT-Schwergewichte wie IBM, HP, Compaq, Intel, Microsoft, Dell oder Sun mit. Erst kürzlich hat die Infiniband Trade Association die vorläufigen Spezifikationen vorgelegt (siehe CW 20/00, Seite 45).

Sun erwartet sich von der Übernahme eine schnellere Marktreife von Servern auf Basis von Infiniband. Entsprechende Sun-Rechner sollen bereits 2002 auf den Markt kommen. Insider befürchten, dass sich der kalifornische Hersteller durch eine verstärkte Inhaus-Entwicklung einen zeitlichen Vorsprung vor der Konkurrenz sichern will. Zudem ist unklar, ob der Hersteller die bislang vorgelegten Spezifikationen ausweiten wird. Denkbar wäre, den bidirektionalen Datendurchsatz von den vorgesehenen 2,5 Gbit/s je Leitung zu erhöhen.

Nicht bekannt ist auch die Summe, die Sun für die Technik bezahlt hat. Dolphin erklärte, dass sich die Firma auf die Märkte Parallel Computing, Telekommunikation und Internet konzentrieren wolle.