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SQL Server 2005 geht in die zweite Beta-Runde

27.07.2004

Microsoft hat die zweite Betaversion der künftigen Datenbank "SQL Server 2005" freigegeben. Vier Jahre nach der Vorstellung von SQL Server 2000 können sich 500.000 Anwender am Test des Nachfolgers beteiligen, der unter dem Codenamen "Yukon" entwickelt wurde. Der Test der ersten Betaversion war noch auf 12.000 Entwickler beschränkt. Den ursprünglich zum Ende dieses Jahres angepeilten Termin einer Freigabe von SQL Server 2005 hat Microsoft schon verschoben. Zu diesem Zeitpunkt soll ein drittes Beta-Release herauskommen. Die neue Datenbank soll irgendwann im ersten Halbjahr 2005 marktreif sein.

Verbesserungen der 2005er Datenbank betreffen vor allem die Administration, Datenbank-basierende Entwicklung und Business Intelligence. Das Steuerung erfolgt über ein Tool namens "Mangement Studio". Dieses vereint aus SQL Server 2000 bekannte Tools wie den "Enterprise Manager" und den "Query Analyzer" mit neuen Programmen wie "Reporting Services", "Notification Services". Es unterstützt die Extensible Markup Language (XML) und eine Mobile Edition der neuen Datenbank.

Für Entwickler dürfte besonders die zeitgleich geplante Freigabe von "Visual Studio 2005" von Interesse sein. Denn die Datenbank ist eng mit ihm verknüpft. Dies wird es ermöglichen, Prozeduren nicht nur in SQL zu programmieren, sondern sich dazu auch C# und .NET zu bedienen. Weitere Verbesserungen richten sich auf Fähigkeiten zu komplexen Analysen für Business-Intelligenz-Aufgaben. So umfasst die Datenbank "ETL"-Tools (Extract, Transform and Load), um Daten aus Transaktionssystemen in vergleichsweise statische Segmente für analytische Zwecke zu transferieren. Alle Informationen in der Datenbank lassen sich verschlüsseln.

Die zweite Betaversion unterstützt nicht nur Intels Itanium-CPU, sondern auch AMDs Opteron-Prozessor im 32- wie im 64-Bit-Modus. Das nächste Beta-Release soll auch mit Intels 64-Bit-Xeon-Erweiterung EMT64T arbeiten. Damit ist klar, dass Microsoft ein Stück vom erodierenden Markt der 64-Bit-Unix-Systeme erobern möchte, der bisher vor allem von Linux angegriffen wird. Auf der anderen Seite vergisst Microsoft das Kundensegment der kleinen und mittelgroßen Unternehmen nicht: Redmond hat eine "SQL Server 2005 Express Edition" als Nachfolger der "SQL Server 2000 Desktop Engine" angekündigt. Ähnlich wie IBM mit "DB2 Express" wird sie mit einem vorgefertigten Datenbank-Design die Installation und die Administration vereinfachen. (ls)