Speicher im Netz (Teil 3)

Speichernetz mit iSCSI einfach realisieren

12.05.2010
Von Mona Moser

iSCSI-Initiatoren

Es gibt zwei Arten von iSCSI-Initiatoren: Hardware- und Software-Initiatoren. Der Hardware-Initiator wird in Form einer speziellen iSCSI-Karte, auch iSCSI HBA genannt, am Server angebracht. Ein Hardware-Initiator verringert den Overhead von iSCSI und die Ethernet-Interrupts. Im Vergleich zum Software-Initiator wird so eine höhere Server-Performance erzielt. Trotzdem ist der Software-Initiator gebräuchlicher. Er nutzt Code zur Datenübertragung und ist nichts anderes als ein spezieller Treiber für gängige Netzkarten, der diese zur iSCSI-Übertragung befähigt. Initiatoren für Microsoft, Linux und Mac stehen bei den Anbietern zum Download zur Verfügung.

Beide Arten von Initiatoren werden vom Betriebssystem des Clients als SCSI-Adapter erkannt und können so herkömmliche SCSI-Kommandos weiterleiten. Das Betriebssystem auf dem Client nimmt den iSCSI-Speicher wie eine interne Festplatte wahr. Die Daten können über gängige Ethernet-Infrastrukturen ohne Entfernungseinschränkungen transportiert werden.

Das iSCSI-Target

Selbst bei kleinen NAS-Systemen (im Bild: Synology DS209+ II) gehört heute die iSCSI-Unterstützung bereits zum guten Ton.
Selbst bei kleinen NAS-Systemen (im Bild: Synology DS209+ II) gehört heute die iSCSI-Unterstützung bereits zum guten Ton.
Foto: Synology/Hill

Das iSCSI-Target ist eine Speicherressource, die auf einem Server liegt, also ein über Ethernet verfügbarer, nicht lokaler Festplattenspeicher. iSCSI-Targets befinden sich auch in großen, in Rechenzentren stationierten Storage-Arrays. Nahezu jedes moderne Betriebssystem beinhaltet die iSCSI-Funktion, das heißt, die iSCSI-Target-Funktion ist bereits in die Software implementiert. Das iSCSI-Laufwerk muss zunächst wie eine normale Festplatte partitioniert und formatiert werden. Um über das Internet transportierbar zu sein, muss SCSI in das iSCSI-Protokoll transferiert werden, was entweder durch einen iSCSI-Server oder via spezielle Netzhardware (iSCSI-Router, iSCSI Bridge) geschehen kann.

Mittlerweile verfügen auch viele NAS-Geräte über eine iSCSI-Unterstützung. So kann das NAS, das üblicherweise die Daten per File-basierenden Transfer übermittelt, auch blockbasierend via iSCSI Daten übertragen. Damit nehmen NAS-Speicher zunehmend den Platz kleiner Server-Anlagen ein. Prozessoren mit Gigahertz-Geschwindigkeit haben genügend Rechenleistung und ermöglichen somit einen reibungslosen iSCSI-Datentransfer.

Stärken und Schwächen des iSCSI-Datentransfers

Das iSCSI-Laufwerk stellt sich dem zugreifenden Client als physische lokale Festplatte zur Verfügung. Hosts wie Datenbanken oder Web-Server nehmen also nicht wahr, dass es sich beim iSCSI-Target nicht um ein lokales Speichermedium handelt. So können Anwendungen genutzt werden, die normalerweise nicht für die Zusammenarbeit mit Netzlaufwerken geeignet sind. iSCSI eignet sich für alle Datenübertragungen, die in der Regel Blockdevices benötigen.