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Specifix will Linux maßschneidern

14.07.2004

Eine von früheren Red-Hat-Mitarbeitern gegründete Start-up-Firma namens Specifix will interessierten Anwenderfirmen maßgeschneiderte Linux-Varianten anbieten, die möglichst kompatibel zu Red Hat Enterprise Linux sein sollen. Specifix hat dazu das Werkzeug "Conary" entwickelt, das Änderungen an einer Linux-Distribution sorgfältig festhält.

Klassische Distributoren wie Red Hat oder Novell/Suse supporten ihre Linux-Pakete nur, wenn diese nicht modifiziert werden. Conary soll hier helfen, indem Anwender nur genau die Komponenten pflegen müssen, die sie verändert haben. Die Client-Version von Conary wird unter der IBM Common Public License veröffentlicht. Der korrespondierende Server wird ebenfalls quelloffen, hier ist die Lizenzfrage allerdings noch ungeklärt.

Specifix will eigene Linux-Distributionen für den Einsatz in Servern sowie in Embedded-Geräten offerieren und mit Anpassungen für spezielle Hardware und Kundenbedürfnisse Geld verdienen. Das erste Paket ist laut Mitgründer Erik Troan eine Art Gemisch aus Red Hat Enterprise Linux und den experimentelleren Fedora-Core-Versionen. Troan kam 1995 als Mann der ersten Stunde zu Red Hat, als die Firma erst vier oder fünf Mitarbeiter hatte. Später war er unter anderem Vice President of Engineering sowie Director of Marketing.

Zweiter Specifix-Mitgründer und -CEO ist Kim Knuttila, der für die von 1999 von Red Hat übernommene Firma Cygnus tätig war. Er verließ Red Hat im Jahr 2002, Troan ein Jahr später. Beide profitierten erheblich von Red Hats Börsengang und konnten Specifix ohne fremde Hilfe aus der Taufe heben. Mit ersten Kunden wird bereits verhandelt, ab Ende des Jahres soll auch Umsatz erzielt werden. (tc)