Bessere kabellose In-Ears gibt es nicht

Sony WF-1000XM5 im Test

15.08.2023
Von Christoph Hoffmann und
Henry schreibt für unsere Schwesterpublikation TechAdvisor.com.
Die neueste Generation der 1000XM In-Ears bietet eine hervorragende Klangqualität und eine ausgezeichnete Geräuschunterdrückung. Das macht die Sony WF-1000XM5 zum derzeit besten kabellosen Modell auf dem Markt.
Foto: Dominik Tomaszewski / Foundry

Auf einen Blick

Pro

  • Die bestklingenden In-Ears aller Zeiten

  • Unglaubliche Geräuschunterdrückung

  • Clevere, intelligente Funktionen

  • Hi-Res-Unterstützung

Kontra

  • Fummelige Lautstärkeregler an den Knöpfen

  • Gelegentlich verlieren sie den Halt

  • Einige Verbindungsprobleme

Fazit

Die Sony WF-1000XM5 sind die am besten klingenden kabellosen In-Ears, die je hergestellt wurden. Sie schlagen die Konkurrenzmodelle von Bose und Apple in der gleichen Preisklasse. Kleinere Probleme mit der Steuerung und der Verbindung können mich nicht davon abhalten, sie zu empfehlen.

Sony hat sich mit seiner 1000XM-Serie von Audioprodukten als eine der führenden Marken für drahtlose On-Ear- und In-Ear-Kopfhörer etabliert. Mit den WF-1000XM5 Ohrhörern setzt sich dieser Trend fort. Denn diese sind die am besten klingenden Ohrhörer, die ich je getestet habe. Leicht übertreffen sie die neuesten Modelle der Konkurrenten wie Bose, Apple und Beats.

Es ist schwer zu glauben, dass Sony die 5-Sterne-Kopfhörer WF-1000XM4 noch verbessern konnte. Aber ja: Die XM5 haben ein schickeres Design, eine bessere Passform, eine längere Akkulaufzeit und einen besseren Klang.

Design & Verarbeitung der Sony WF-1000XM5

  • Klein und kompakt

  • Vier Ohrstöpselgrößen

  • Können sich beim Sprechen lockern

Ich mochte bereits den Klang der WF-1000XM3 und XM4 von Sony. Allerdings störte mich das etwas sperrige Design, das nicht gut für meine kleinen Ohren geeignet war. Beide Ohrstöpsel fielen ständig heraus.

Es ist ziemlich schwer, eine so gute Klangqualität in ein kleines Design zu packen. Sony hat es jedoch mit den XM5 endlich geschafft. Sie sind kleiner als je zuvor - 25 Prozent im Vergleich zum XM4 und dazu noch 20 Prozent leichter. Übernommen hat Sony die Push-in und Twist-to-fit-Methode der XM4. Das bedeutet, Sie müssen die In-Ears zuerst in die Ohrlöcher stecken und dann drehen für den perfekten Halt.

Es ist ziemlich schwer, eine so gute Klangqualität in ein kleines Design zu packen

Foto: Dominik Tomaszewski / Foundry

Das Beste von allem (für mich) ist eine neue, vierte Größe extra kleiner Ohrstöpsel. Jede Größe besteht aus Polyurethanschaum und nicht aus Silikon. Das verschließt die Hörgänge luftdicht. Vielleicht habe ich einfach nur sehr kleine Ohren, dennoch lösen sich bei mir die Ohrstöpsel beim Sprechen (etwa bei einem Videoanruf) oder wenn ich esse und dabei einen Podcast höre. Das passiert mir bei den AirPods Pro 2 zum Beispiel nicht.

Sony bezeichnet die Farbe meines Testpaars als "Silber". Sie sind aber definitiv beigefarben und alternativ in der schwarzen Standardausführung erhältlich.

Die Ohrhörer sind aus glänzendem Kunststoff gefertigt. Der berührungsempfindliche äußere Teil ist matt, ebenso wie das kompakte Ladegehäuse. In diesem Bereich kann man durch Antippen oder Halten die Wiedergabe unterbrechen, die Geräuschunterdrückung einschalten oder die Lautstärke ändern. Leider kann man die Lautstärke nicht durch Streichen ändern, sondern nur durch viermaliges Tippen auf der linken Seite nach unten und viermaliges Tippen auf der rechten Seite nach oben. Das ist nicht gerade intuitiv.

Nach IPX4 sind die In-Ears spritzwassergeschützt, nicht aber das Gehäuse. So sollten leichter Regen und Schweiß kein Problem darstellen. Sony gibt an, dass mehrere Teile des Kopfhörergehäuses und des Cases aus recycelten Materialien bestehen - hält sich aber Änderungen offen. Die Verpackung ist recycelbar und besteht aus Bambus, Zuckerrohr und Altpapier.

Das sind die bestklingenden Ohrhörer, die ich je benutzt habe

Klangqualität der Sony WF-1000XM5

  • Klangqualität der Sony WF-1000XM5

  • Hervorragender Klang

  • Hi-Res-Unterstützung mit LDAC

  • DSEE Extrem

Dies sind die bestklingenden In-Ears, die ich je benutzt habe. Und eines könne Sie mir glauben: Ich habe schon wirklich viele getestet. Sony weiß, wie man Kopfhörer im Detail abstimmt. Entsprechend hat der WF-1000XM5 einen unglaublich vollen, klaren, detaillierten und ausgewogenen Klang.

Sony hat die Treiber in den Kopfhörern in "Dynamic Driver X" umbenannt und die Größe von 6 mm bei den XM4 auf 8,4 mm erhöht. Das macht sich deutlich bemerkbar.

Der Song Speed of Plight von Loyle Carner klingt rund, mit wummernden Bässen und dem kristallklaren Knistern der Schallplatte am Anfang. Die Ohrhörer kommen gut mit einem Mix zurecht, der auf weniger guten Audioprodukten matschig klingen kann.

Foto: Dominik Tomaszewski / Foundry

Der leichte Hall auf dem Schlagzeug von Violent Femmes Blister in the Sun war mir noch nie wirklich aufgefallen. Und dann kam der WF-1000XM5. Die Akustikgitarre klingt gut ausbalanciert, mit einer hellen Wiedergabe. Ebenso hat der Gesang von Jonathan Fire Eater's The Search For Cherry Red einen Nachhall, den ich vor dem Hören mit den XM5 noch nicht bemerkt hatte.

Standardmäßig geben die XM5 Audio mit den gängigen SDC- oder AAC-Codecs wieder. Die beste Klangqualität erhalten Sie in Verbindung mit einem Android-Handy. iPhones unterstützen Sonys LDAC Hi-Res-Codec nicht. Mit einem Sony Xperia 1 IV habe ich Tracker in High-Fidelity-Qualität auf Deezer gestreamt und dabei die Sony Headphones-App verwendet. Das stellt sicher, dass LDAC aktiviert ist.

Mit aktiviertem LDAC und einem drahtlosen Hi-Res-Audio-Streamingdienst verbessert sich die Audioqualität. Allerdings sind die XM5 so gut, dass ich die Audioqualität auch noch am iPhone bei Spotify-Streams mit Standard-Bitrate genossen habe.

Sie können LDAC nicht verwenden oder Ihre Streams beziehungsweise MP3s sind von geringerer Qualität? Dann kann die DSEE Extreme-Software von Sony komprimierte Audiodaten in Echtzeit mit guten Ergebnissen hochskalieren.

More Pressure von Kae Tempest pulsiert so aufdringlich, das erreichen weder die Beats Studio Buds+, noch die Bose QuietComfort Earbuds 2. Die WF-1000XM5 verleihen dem Kick-Drum mehr Tiefe als die ähnlich teuren Bose, die etwas flach klangen.

Das Gleiche gilt für die Apple AirPods Pro 2, die im Vergleich dazu dünn klingen. Sony schlägt Apple und Bose bei der Klangqualität - das ist eine hervorragende Leistung.