Kompatibilität ist das Ziel von Lotus

Solution Architecture enthält Zündstoff

16.12.1998
MÜNCHEN (CW) - Lotus Development, Ismaning, hat die Lotus Solution Architecture (LSA) freigegeben. Einheitliche Schnittstellen für die Notes- und Domino-Welt stehen im Mittelpunkt der Initiative, die schon bei der Ankündigung im Sommer 1998 für Unruhe unter den Business-Partnern gesorgt hatte.

Seit Jahresmitte arbeitete Lotus an der LSA, die jetzt für Notes- und Domino-Entwickler veröffentlicht wurde und sich aus zwei Bausteinen zusammensetzt. Das LSA-Documentation-Kit umfaßt die Beschreibung der Schnittstellen, um eine offene Plattform zu ermöglichen. Softwareentwickler, die sich "an diese Definitionen halten", könnten laut Lotus dadurch die Wiederverwendbarkeit ihrer Lösungen sichern. Darüber hinaus stellt die IBM-Tochter mit dem Developer Kit Standardkomponenten zur Verfügung, die sich in eigene Anwendungen übernehmen lassen. Dazu zählen unter anderem neben einer Adreß-, Organisations- und Schlagwortdatenbank auch eine Archiv-Schnittstelle.

Bereits die Ankündigung der LSA Mitte des Jahres hatte einige Business-Partner von Lotus verärgert (siehe CW 26/98, Seite 1). Gerade die Anbieter von Komplettlösungen aus der Notes- und Domino-Welt sehen ihre Produkte bedroht, wenn die IBM-Tochter eigene Module auf den Markt bringt. Für Firmen, die lediglich Komponenten entwickeln, könnte die Standardisierung hingegen Vorteile mit sich bringen.