"Der Hype um Service-orientierte Architekturen wird geschürt von großen Versprechungen der Hersteller, die auf ebenso große Erwartungen der Anwender treffen", schreibt Beinhauer in seinem Beitrag. Dabei ständen die Flexibilisierung der Unternehmensprozesse und eine schnellere Umsetzung neuer Entwicklungsvorhaben im Vordergrund. Festzuhalten bleibe aber, "dass die Bereitstellung einer service-orientierten Architektur als Trägerplattform zunächst einmal ein reines Infrastrukturprojekt ist, an dessen Ende man nicht mehr kann, als man vorher konnte, nur dass man es nun flexibler verändern kann." Ob sich der gewünschte Return on Investment (RoI) tatsächlich einstellt, das heißt ob die Wette SOA aufgeht, werde sich erst dann erweisen, "wenn wir auf große Infrastrukturprojekte zurückblicken können."

Norbert Schädler, Executive IT Architect bei IBM Deutschland, hält dagegen: "Jeder Business Case ist zunächst eine Wette, auch bei SOA!" Er habe in 25 Jahren viele Business Cases erstellt und noch mehr gesehen. "Alle zusammen würde ich als offene Wetten klassifizieren." Dies sei noch nicht einmal verwerflich, denn oft ähnele der Erstellungsprozess tatsächlich dem Blick in die Kristallkugel. Daran hätten auch intelligente Schätzverfahren wie die Function-Point-Methode nichts geändert. Schädler: "Die goldene Formel zur Kalkulation des Return on Investment ist nach wie vor außer Sicht. Deshalb jedoch die Wirksamkeit des Ansatzes grundlegend anzuzweifeln ist meines Erachtens zu einfach."

SAP-Manager Rolf Schumann verweist in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung von Compliance-Anforderungen: "SOA ermöglicht nicht nur die schnelle und flexible Anpassung von Geschäftsprozessen, sondern kann auch Kosten und Zeit für die effiziente Umsetzung regulatorischer Anforderungen reduzieren." Die Grundvoraussetzung dafür sei ein zentrales Stammdaten- und Metadatenmanagement.

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