Ratgeber Sicherheit im Netz

So vermeiden Sie gefährliche Flickenteppiche

23.06.2010
Von Hadi Stiel

Mobilität und Collaboration als Sicherheitsprobleme

Geschäftsführer Drecker von Twinsec sieht spätestens durch die Integration von Sprache und Video via IP sowie mobilere Mitarbeiter das Ende separater oder falsch aufgehängter Sicherheitsansätze und -systeme in großen Schritten nahen. "Die daraus resultierende Applikations-, Server- und Endgerätevielfalt sowie der Zuwachs an Bewegungsfreiheit können nur ganzheitlich, also unter der Führung von IAM, gemanagt werden", ist er überzeugt. Wer stattdessen auf viele herstellerspezifische Teilsysteme zur Authentisierung, Autorisierung, Rechteverwaltung, Verschlüsselung, zum Mitschnitt und Sicherheits-Management setze, werde mit der die Zeit die Kontrolle über die eigene IT und somit das Unternehmensgeschäft verlieren, warnt Drecker. Er verweist auch auf die unkoordinierte Flut an Updates sowie vergessene Aktualisierungsläufe.

Outsourcer bewegen sich Richtung IAM

Alexander Wurdack, Mitglied der Geschäftsführung von Logica in Deutschland und Managing Director Outsourcing Germany, sieht nicht nur die Anwender, sondern auch die Outsourcer auf dem Weg zum ganzheitlichen IAM: "Sie sind gefordert, ihre IT-Dienste konzeptionell wie technisch an den Geschäftsprozessen ihrer Kunden und an den daran beteiligten Mitarbeitern auszurichten." Outsourcer müssten sich so weit wie möglich von fragmentarischen Sicherheitswerkzeugen, die vor allem auf Netzebene operierten, trennen. Wurdack verweist auf eine aktuelle Studie, die Logica gemeinsam mit der Outsourcing Unit der London School of Economics (LSE) erarbeitet hat. Wichtige Ergebnisse daraus: Risiken und Gewinne müssen künftig fair zwischen den Vertragspartnern aufgeteilt werden. Die Zusammenarbeit muss sich vom bloßen Vertrags-Management hin zu einer gemeinschaftlichen Führung der IT entwickeln. IT-Innovationen müssen gemeinsam vorangetrieben, notwendige IT-Veränderungen gemeinsam angepackt werden.