Foto-Tipps

So erstellen Sie perfekte Landschaftsfotos

02.04.2011
Von Susanne Wittke

Das Licht ist oft entscheidend

Das richtige Licht finden
Licht spielt eine wichtige Rolle bei der Landschaftsfotografie, vor allem dann, wenn wenig davon vorhanden ist. Fotografieren bei wenig Licht bietet aber auch schöne Gestaltungsmöglichkeiten: Morgen- und Abendstimmungen, Regen, dunkle Wolken und Gewitter verleihen Landschaften eine andere als die übliche Tageslicht-Sonnenschein-Inszenierung. Licht kann innerhalb von ein paar Minuten so viel Dramatik erzeugen, dass dieser Einfluss eine Landschaft optisch verändern kann. Bei einem Sonnenuntergang etwa müssen Sie den richtigen Moment abwarten, an dem die Sonne optimal steht – hier wird Geduld durch tolle Fotos belohnt. Während der Dämmerung, wenn der Himmel noch blau und gefüllt mit Details ist, lassen sich schöne Nachtaufnahmen machen. Arbeiten Sie mit Stativ – und arbeiten Sie zügig, denn es wird rasch zu dunkel. Machen Sie viele Aufnahmen, da sich oft nur geringfügige Lichtunterschiede meist erst am PC erkennen lassen.

Tipp:
Bei schwierigen Lichtbedingungen empfiehlt es sich, Belichtungsreihen aufzunehmen. So können Sie sicher sein, dass zumindest eine der Aufnahmen ordentlich wird. Ferner können Sie verschiedene Belichtungen zu einem HDR-Bild kombinieren. Verwenden Sie für Belichtungsreihen grundsätzlich ein Stativ. Nur dann werden die einzelnen Aufnahmen wirklich deckungsgleich.

Aufnahmen bei strahlender Sonne
Wenn Sie bei strahlendem Sonnenschein etwa Schneelandschaften fotografieren, sind helle Bildteile oft so überstrahlt, dass deren Zeichnung verloren geht. Dem wirken Sie mit einer Belichtungskorrektur entgegen: Durch Herabsetzen von ein bis zwei Stufen sind die Bilder dann unterbelichtet. Dunkle Bildelemente der unterbelichteten Fotos können Sie am Rechner leicht wieder aufhellen. Das ermöglicht das Format RAW, da hier Bildkorrekturen in deutlich besserer Qualität wirken als bei JPEG-Fotos.

Schneeaufnahmen
Für die Aufnahme einer Schneelandschaft müssen Sie die Kamera optimal einstellen. Denn Schneeflächen reflektieren das Licht besonders stark. Zudem verschiebt sich die Farbtemperatur im Vergleich zu herkömmlichen Aufnahmesituationen – ein Blaustich ist häufig die Folge. Wer bei Schnee eine Kompaktkamera benutzt, sollte daher den Modus „Schnee“ wählen, den viele Kameras bieten. Alternativ können Sie den Weißpunkt manuell setzen, falls die Digitalkamera dies zulässt.

Harte Kontraste schaffen
„Mut zum Kontrast“ ist ein wichtiger Grundsatz für Landschaftsfotografen. Lassen Sie sich auf das Spiel von Formen und Farbe ein. Das menschliche Auge wird von Kontrasten geradezu angezogen. Nutzen Sie diese Eigenschaft, um Ihren Aufnahmen bei der Nachbearbeitung am PC eine ganz besondere Wirkung zu geben. Erscheint etwa der bewölkte Himmel oder ein abgerodetes Waldstück in der Realität kontrastarm, steigern Sie den Kontrast im Fotoprogramm. Entweder Sie führen eine Tonwertkorrektur durch, bei der Sie sich für Werte außerhalb der Normeinstellung entscheiden. Oder Sie verwenden einen kontraststeigernden Filter, um die markanten Stellen im Bild herauszuarbeiten.

Langzeitbelichtungen: Die besten Tipps
Langzeitaufnahmen ermöglichen interessante, teilweise unwirklich erscheinende Effekte. Besonders beliebt bei Landschaftsfotografen sind dabei Motive mit beleuchteten oder angestrahlten Objekten, etwa Brücken oder Skylines. So meistern Sie Langzeitbelichtungen:
Stativ: Verwenden Sie bei langen Belichtungszeiten immer ein Stativ, sonst werden die Bilder garantiert verwackelt und unscharf.
Sensor reinigen: Staub auf dem Fotosensor kann die Freude an Ihren Langzeitbelichtungen trüben. Je kleiner Sie die Blende einstellen, desto deutlicher werden Staubpunkte auf dem Sensor im Bild sichtbar. Befreien Sie den Sensor von Staubablagerungen, bevor Sie Aufnahmen machen.
Blende: Stellen Sie eine Blende von 10 bis Maximum ein. Das hat eine längere Belichtungszeit zur Folge, sorgt aber auch für schärfere Bilder.
ISO-Wert: Bleiben Sie beim niedrigstmöglichen ISO-Wert, meistens ISO 100. Je höher die ISO-Einstellung, umso mehr tritt beim Betrachten der Aufnahmen Bildrauschen hervor. Belichten Sie besser länger.
Spiegelvorauslösung: Falls Sie eine Spiegelreflexkamera verwenden, schalten Sie die Spiegelvorauslösung im Kameramenü ein. Dadurch klappt der Spiegel zeitlich getrennt noch vor dem Verschluss auf und verursacht damit keine Verwackelungen.
Bulb: Mit dieser speziellen Kameraeinstellung für Langzeitbelichtungen können Sie selbst bestimmen, wie lange eine Belichtung dauern soll. Falls Ihre Kamera eine Bulb-Funktion bietet, nutzen Sie sie.
Auslösung: Verwenden Sie einen Kabel- oder Infrarotauslöser. Dadurch minimieren Sie das Risiko verwackelter Bilder.