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Sind Webservices schon patentiert?

30.10.2001
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Charlie Northrup, CEO (Chief Executive Officer) der in New Jersey ansässigen Softwareschmiede Global Technologies, ist im Besitz einer Patentschrift, die großen Anbietern von Webservices noch eine Menge Kopfzerbrechen bereiten könnte. Northrups US-Patent Nr. 5.850.518 mit dem Titel "Access Method Independent Exchange" wurde bereits 1994 beantragt und 1998 erteilt. Mehrere spätere Patente von Branchenriesen wie Microsoft, IBM oder Novell zitieren das Papier - aus Sicht von Patentrechtlern eine gewisse Handhabe für mögliche juristische Schritte.

Northrup gibt zudem an, er werde Ende dieses Jahres zwei weitere Patente erhalten, die die erste Schrift noch untermauerten. Vor Gericht will der Programmierer aber erst einmal nicht ziehen. "Ich wollte schützen, was ich tue, damit nicht irgendwann große Firmen daherkommen und sagen: Schluss damit", so Northrup. Die möglicherweise betroffenen Hersteller wollten keinen Kommentar abgeben. Ohnehin wäre Northrup nicht der erste, der im Kampf David gegen Goliath so lange mit juristischen Finessen hingehalten wird, bis ihm das Geld ausgeht und er einer Einigung "freiwillig" zustimmt.