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Siebel kann Gewinn fast verdoppeln

27.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Siebel Systems legt sich kurz vor der Übernahme durch Oracle noch einmal richtig ins Zeug: Dem Unternehmen aus dem kalifornischen San Mateo gelang es im dritten Quartal 2005, seinen Nettoprofit mit 34,7 Millionen Dollar oder sechs Cent pro Aktie im Jahresvergleich nahezu zu verdoppeln. Im Vorjahresquartal hatte der auf Software für das Management von Kundenbeziehungen (Customer Relationship Management - CRM) spezialisierte Anbieter einen Überschuss von 18,3 Millionen Dollar oder drei Cent pro Anteil erzielt. Lässt man 8,5 Millionen Dollar Restrukturierungskosten und andere Einmaleffekte außen vor, hätte Siebel einen Profit von neun Cent je Aktie verbucht - von Thomson First Call befragte Analysten hatten auf dieser Basis im Schnitt lediglich fünf Cent Gewinn je Aktie erwartet.

Zu verdanken hat die Company die guten Zahlen einer stärkeren Kostenkontrolle sowie dem im Jahresvergleich deutlich gestiegenen Umsatz. Das Unternehmen erhöhte seine Einnahmen um knapp zehn Prozent auf 347,9 Millionen Dollar und übertraf damit die ursprünglichen Markterwartungen von 332 Millionen Dollar deutlich. Seine eigene Umsatzprognose hatte Siebel bereits Anfang des Monats auf 346 Millionen Dollar angehoben (siehe: "Siebel übertrifft Erwartungen"). Wie das Unternehmen nun ausführte, legten die Lizenzerlöse im Ende September abgelaufenen Dreimonatszeitraum um 7,2 Prozent auf 112,1 Millionen Dollar zu. Service-, Wartungs- und sonstige Einnahmen stiegen um elf Prozent auf 212,5 Millionen Dollar.

Die Ergebnisse demonstrierten Siebels Fortschritte bei den Zielen, die Umsätze zu steigern, eine angepasste Kostenstruktur zu erhalten und in seine Produkte und Techniken zu investieren, erklärte CEO George Shaheen in einer Stellungnahme. Gleichzeitig zeige das verbesserte Ergebnis, dass die Kunden an die Zukunft von Siebel-CRM glauben - auch nach dem Übernahmeangebot von Oracle.

Der Datenbankriese hatte Anfang September bekannt gegeben, er wolle Siebel für insgesamt rund 5,85 Milliarden Dollar in bar und Aktien erwerben (siehe auch: "Oracle übernimmt Siebel für 5,85 Milliarden Dollar"). Aktuell wird der Deal, durch den Oracle zum Marktführer im CRM -Bereich aufsteigen würde, von den US-Kartellbehörden geprüft (siehe auch:"Wettbewerbsbehörde vertagt Entscheidung über Oracles Siebel-Übernahme". (mb)