Sicherheits-Enquête 2010/11

Sicherheitsexperten warnen vor IT-Spionage

19.05.2011
Von Johannes Klostermeier

Trotzdem haben betriebliche Schutzkonzepte offenbar keine besondere Bedeutung. So gehen 28 Prozent aller Befragten sogar davon aus, dass es in ihrem Unternehmen kein schützenswertes Know-how gibt. Doch auch in Unternehmen, die sich bewusst sind, dass das vorhandene Wissen geschützt werden sollte, hat der Schutz Lücken: Nur in 47,5 Prozent der Unternehmen arbeiten betrieblichen Sicherheitsmanager mit einem Know-how-Schutzkonzept.

Mit der behördlichen Unterstützung ist die Mehrheit zufrieden

Mit der behördlichen Unterstützung bei der Abwehr von Spionage sind die Sicherheitsexperten aber zufrieden: 65 Prozent sind der Auffassung, dass der Staat genug für die Spionageabwehr tut (30 Prozent hoffen auf zusätzliches Engagement). Ein gutes Drittel wünscht sich allerdings mehr Informationen bei dem Schutz der Wirtschaft.

Unternehmen wollen bis 2013 1,23 Millionen Euro für Sicherheitstechnik ausgeben.
Unternehmen wollen bis 2013 1,23 Millionen Euro für Sicherheitstechnik ausgeben.
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Für 2011 bis 2013 sollen in den befragten Unternehmen jährlich 1,23 Millionen Euro (2008 bis 2010: jährlich 1,22 Millionen Euro) für Investitionen in Sicherheitstechnik bereitgestellt werden. Bei Neuanschaffungen sind die meisten Experten recht anbietertreu: 34 Prozent kaufen immer von Herstellern, mit denen sie bereits zusammengearbeitet haben, 54,4 Prozent oft. Wichtig bei der Produktauswahl seien verfügbare Zertifikate, vor allem für das Produkt, aber auch für den Errichter oder Hersteller.

Die Befragung „WIK/ASW-Sicherheits-Enquête“ wurde von der Fachzeitschrift „WIK – Zeitschrift für die Sicherheit der Wirtschaft“ mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft für Sicherheit der Wirtschaft, weiteren Wirtschaftsverbänden und Unternehmen der Sicherheitsbranche zum zehnten Mal seit 1992/93 durchgeführt. Es beteiligten sich 252 Sicherheitsexperten.