Server-Anbieter halten Ausschau nach mehr Leistung

Setzt sich die Numa-Architektur auf breiter Front durch?

25.11.1998
MÜNCHEN (CW) - Data General und Sequent gelten als die Pioniere beim Einsatz der Mehrprozessortechnik cc:Numa. Nun könnten die beiden bald Gesellschaft von namhaften Anbietern bekommen.

IBM beispielsweise galt bisher als entschiedener Gegner von Rechnern auf Basis von "Non-Uniform Memory Access" (Numa) und setzte lieber auf die Architekturen für symmetrisches Multiprocessing (SMP) oder, wenn mehr Prozessorleistung gebraucht wird, auf massiv-paralleles Processing (MPP). Nun scheint Big Blue diese Strategie aufzugeben und denkt darüber nach, Numa in bestimmten Cluster-Konfigurationen einzusetzen. Tom Bradicich, Director of Server Architecture and Technology bei IBMs Personal Computer Group, sieht als potentielle Numa-Maschine die hauseigenen "Netfinity"-PC-Server in einem Cluster-Verbund.

Hewlett-Packard nutzt Numa bereits in den Systemen der zugekauften Tochter Convex. Derzeit werden allerdings auch die Intel-basierten "Netserver", die mit den Standard-High-Volume-(SHV-) Prozessor-Boards arbeiten, auf Numa-Kurs gebracht. "Wir bewegen uns beim Design all unserer Server in Richtung allgemein verfügbarer Technologien. Eine davon ist Numa", erklärte Gak-Wee Low, Produkt-Manager für zukünftige Technologien bei HP, der CW-Schwesterpublikation "Infoworld".

Compaq hat diese SMP-Verbindungstechnik durch den Kauf von Digital Equipment ebenfalls im Haus. Das Projekt "Wildfire" basiert auf Alpha-Prozessoren und soll, wenn es Ende 1999 marktreif ist, bis zu 32 CPUs koppeln. Für einen breiteren Einsatz wollen die Texaner aber erst einmal abwarten, wohin sich die wichtigsten Anwendungen entwickeln.

Sun, bislang ein strikter Gegner der Numa-Architektur, entwickelt unter dem Codenamen "Serengeti" eine Software für Numa, die auch als "Cache Optimization Memory Architecture" (Coma) bezeichnet wird. Technische Details dazu waren bis Redaktionsschluß nicht zu erfahren.