IDC

Server-Markt in EMEA wächst im Q1 zweistellig

01.06.2011
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Die Marktforscher von IDC haben ihre Zahlen zum Server-Markt in der Region EMEA (Europa, Nahost und Afrika) im ersten Quartal 2011 vorgelegt.

Demnach wuchsen die Umsätze (ab Werk) der Server-Hersteller um 10,8 Prozent auf 3,5 Milliarden Dollar - das erste zweistellige Plus seit Q1/2007. Die verkauften Stückzahlen stiegen indes nur um 2,6 Prozent auf knapp 580.000 verkaufte Systeme. Das Verhältnis Umsatz-Stückzahlen zeigt, das überdurchschnittlich viele High-end- (plus 13,2 Prozent) und insbesondere Midrange-Server (Preisklasse 25.000 bis 249.000 Dollar, plus 15,3 Prozent) abgesetzt wurden. Bei Volume-Servern stiegen die Einnahmen immerhin um 9,3 Prozent.

Mit exakt zwei Drittel vom Gesamtumsatz waren x86-Server laut IDC erneut die treibende Kraft des Server-Markts. Die sogenannten "Industrie-Standard"-Systeme dominieren den Server-Markt in EMEA seit dem ersten Quartal 2007. Das Q1/2011 war mithin das siebzehnte Quartal in Folge, in dem x86-Server mehr Einnahmen erzielten als Enterprise-Systeme mit CISC / RISC / EPIC-Prozessoren. Volume-Server machten 65,8 Prozent der Gesamterlöse aus. Dafür entfielen 98,6 Prozent des High-end-Umsatzes auf Nicht-x86-Server, nämlich 50,2 Prozent auf Mainframes (CISC), 29,4-Prozent auf Unix-Maschinen (RISC) und 19,1 Prozent auf EPIC-Server auf Basis von Intels reiner 64-Bit-Architektur Itanium.

"Die Server-Marktlandschaft erfährt eine Transformation, die von der wachsenden Nachfrage nach Rechenzentrums-Optimierung mit Unterstützung für Virtualisierung, Automatisierung und Cloud-Strategien getrieben wird", kommentiert IDC-Analyst Nathaniel Martinez. "Cloud-Projekte werden die europäischen Server-Umgebungen tiefgreifend verändern, da immer mehr Kunden-Sites im Jahr 2011 Cloud-basierende Infrastrukturen einführen."

Auf Seiten der Hersteller liegt wie seit 13 Quartalen gewohnt Hewlett-Packard an der Spitze des EMEA-Server-Markts. Seine "ProLiant"-Verkäufe (x86) steigerte der Konzern um 12,4 Prozent auf 1,2 Milliarden Dollar. Die Nicht-x86-Systeme von HP stagnierten indes bei gut 200 Millionen Dollar. IBM auf Platz 2 steigerte seinen Marktanteil nach Umsatz um 4,8 Prozent, dafür war primär ein Mainframe-Wachstum von 68,3 Prozent YOY verantwortlich. Der Umsatzanteil des Drittplatzierten Dell blieb im Jahresvergleich nahezu konstant, die Texaner erlösten mit ihren "PowerEdge"-Servern 9,9 Prozent mehr als in der vergleichbaren Vorjahreszeit. Bei Oracle entfielen nach der Übernahme von Sun 72,5 Prozent der Servereinnahmen auf die SPARC-Enterprise-Familie von RISC / UNIX-Systemen. Im x86-Segment machte Oracle aber auch immerhin gut 50 Millionen Dollar Server-Umsatz. Fujitsu komplettiert die Top 5 mit einem anhaltenden Fokus auf seine "Primergy"-x86-Linie, auf die nach IDC-Zählung 65 Prozent vom Quartalsumsatz entfielen bei 2,3 Prozent Wachstum im Jahresvergleich. Immerhin ein Drittel der Erlöse erzielte Fujitsu mit seinen BS2000-Großrechnern.