SAP-Programme lassen sich grundsätzlich als Web-Services publizieren, und umgekehrt können von der SAP-Welt aus externe Web-Services aufgerufen werden. Es gibt eine Vielzahl von Beispielen, bei denen Unternehmen ihren Partnern Anwendungen zur Verfügung stellen und sich diese damit beispielsweise einen Bestell- oder Rechnungsstatus ansehen können. Auch Preisanfragen oder Verfügbarkeitsprüfungen von gewünschten Produkten (Available to Promise) etwa für die Logistikplanung lassen sich via Web-Services vornehmen.
Von der Business-Applikation zum Web-Service
Bei der Entwicklung von Web-Services mit SAP-Werkzeugen lassen sich kurz- und langfristige Ansätze unterscheiden. Der kurzfristige: Ein Unternehmen hat ein SAP-System und möchte dieses mit externen Web-Service-Applikationen verbinden oder eine eigene SAP-Anwendung nach außen darstellen. Beim langfristigen Ansatz geht es darum, die komplette IT-Landschaft auf eine serviceorientierte Architektur umzustellen, mit dem Ziel, alle Appli-kationen eines Unternehmens - seien sie von SAP oder anderen Herstellern - über eine Integrationsplattform zu koppeln und zu orchestrieren.
SAP unterstützt beide Ansätze und stellt dazu Netweaver als technische Plattform bereit. Derzeit am häufigsten anzutreffen ist allerdings die erste Variante. Hier müssen Systementwickler zwei Vorgehensweisen unterscheiden: Beim jüngsten Release der Walldorfer ERP-Software R/3 Enterprise laufen bereits alle Applikationen auf dem hauseigenen "Web Application Server" (WAS). Bei Vorgängerversionen, etwa R/3 4.6 und älteren Releases, muss der WAS quasi "dazugestellt" werden.