SAP verspricht bessere Qualität
In Walldorf signalisiert man Entgegenkommen. Co-CEO Jim Hagemann Snabe betonte in seiner Rede vor den DSAG-Mitgliedern, wie wichtig es sei, die Anwender frühzeitig in den Entwicklungsprozess einzubinden. Darüber hinaus versprach der seit Frühjahr 2010 amtierende SAP-Lenker, dass der Konzern alles tun werde, um die Qualität seiner Produkte zu verbessern. In den vergangenen Monaten hätten sich bereits Verbesserungen gezeigt. Hagemann Snabe verwies zudem auf die Entwicklung des Enhancement Package 5, das zwar zu spät auf den Markt komme - allerdings nur deshalb, weil man eine hohe Qualität sicherstellen wolle. SAP werde seine Software künftig intensiver im Zusammenspiel mit anderen Komponenten testen. Probleme mit der Qualität dürfe man nicht den Kunden aufhalsen, erklärte er unter dem Beifall des Publikums.
Den Großteil seiner Keynote verwendete Hagemann Snabe indes darauf, die Visionen und Träume aus der SAP-Vorstandsetage zu schildern. Diese drehen sich um neue mobile Einsatzszenarien, In-Memory-Datenbanken und die SaaS-Plattform ByDesign. Ob SAP damit bei seinen Kunden punkten kann, ist allerdings fraglich. Die DSAG hat ihre Mitglieder gefragt, welche Themen derzeit am wichtigsten sind. Dabei landeten In-Memory und Cloud Computing abgeschlagen ganz am Ende der Prioritätenliste.
- Wie alt ist Ihr ERP-System?
- Was sind in Ihrem Unternehmen die drei Hauptziele der Investition in neue ERP-Systeme?
- Sehen Sie Bedarf, Ihr ERP-System zu modernisieren?
- Auf welchem Weg erwirbt Ihr Unternehmen seine ERP-Lösung, beziehungsweise hat es sie erworben?
- Welche Priorität genießt das Thema ERP im Rahmen Ihrer IT-Strategie?
- Wie wird bei Ihnen im Unternehmen die ERP-Lösung betrieben?
- Unterstützen die Softwareanbieter ihre Kunden ausreichend bei der Modernisierung der ERP-Systeme?
- Könnten Sie sich vorstellen, beim Kauf Ihres nächsten ERP-Systems den Anbieter zuwechseln?
Darüber hinaus bietet das Verhältnis zwischen SAP und seinen Kunden trotz aller zur Schau getragenen Harmonie noch zusätzliches Konfliktpotenzial. So pochen die Anwender auf eine weitere Flexibilisierung des Support-Angebots. Außerdem müssten ihrer Meinung nach die Lizenzmodelle vereinfacht und den realen Nutzungsbedingungen angepasst werden. Kunden sollten nur für Software zahlen, die sie auch einsetzen, so die Kernforderung. Das bedeute, dass Anwender Lizenzen auch stilllegen beziehungsweise zurückgeben können sollten. Doch hier geht es ums Geld, und da zeigt sich SAP wenig kompromissbereit. Eine allgemein gültige Regelung gibt es nicht. Kommen Kunden mit derartigen Forderungen auf SAP zu, würden diese in bilateralen Verhandlungen geklärt, heißt es lapidar von Seiten des Konzerns.
SAP-Kunden setzen auf Standard-Support
Die DSAG hat knapp 700 Mitglieder zum Support befragt. Das sind die Ergebnisse:
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51 Prozent der SAP-Anwender setzen auf den günstigeren Standard-Support, 44 Prozent auf Enterprise-Support und fünf Prozent auf gesonderte Support-Vereinbarungen.
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Insgesamt dürfte der Anteil der Standard-Support-Nutzer am gesamten deutschsprachigen Markt noch höher liegen, schätzt die Anwendervertretung.
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80 Prozent der Befragten äußerten sich zufrieden mit Umfang und Leistung des einfacheren Support-Modells.
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Zum Stichtag Ende September planen nur 0,5 Prozent der Befragten einen Wechsel auf den Enterprise-Support. Drei Prozent wollen zum Standard-Support zurückkehren.
SAP sieht die aktuelle Support-Situation anders. Laut Michael Kleinemeier, Managing Director der DACH-Region bei SAP, hat sich die Mehrheit der SAP-Kunden für den Enterprise-Support entschieden. Genaue Zahlen bleibt SAP allerdings schuldig.