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Samsung-Manager erklären sich schuldig der Preisabsprache

23.03.2006
Drei Manager der Samsung Electronics Company Ltd. haben sich schuldig erklärt, an einer weltweiten Preisabsprache bei Speicherchips mitgewirkt zu haben. Sie werden deshalb in US-Gefängnissen Haftstrafen verbüßen.

Die drei koreanischen Manager des weltweit führenden Herstellers von Dram-Speicherchips (= Dynamic Random Access Memory), gaben zu, Teil eines Preisabsprachekartells gewesen zu sein, als sie bei Samsung in Korea oder dessen Niederlassungen in Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika gearbeitet hatten.

Die Führungskräfte wurden zur Zahlung von jeweils 250.000 US-Dollar verurteilt. Außerdem müssen sie eine Haftstrafe antreten, über deren Länge noch nicht entschieden ist.

Die US-Regierung hatte drei Jahre lang Preisbewegungen untersucht, die sich vom Frühjahr 1999 bis Mitte 2002 am internationalen Dram-Markt ereignet hatten.

Zu den Geschädigten gehören solche IT-Schwergewichte wie IBM, Hewlett-Packard, Dell und Apple, die wegen der Preisabsprachen gezwungen waren, Herstellern von Speicherchips exzessive Preise für deren Produkte zu zahlen.

Im November 2005 erklärte sich Samsung schuldig, Part in dem Preiskartell gewesen zu sein. Das koreanische Unternehmen wurde daraufhin zur Zahlung von 300 Millionen Dollar verurteilt. Hynix, die Nummer zwei am Speichermarkt, hatte bereits im Mai 2005 eine entsprechende Erklärung abgegeben und musste 185 Millionen Dollar zahlen. Der japanische Speicherchipproduzent Elpida erklärte sich im Januar 2006 bereit, eine 84 Millionen Dollar schwere Strafe hinzunehmen. Auch der deutsche Memory-Hersteller Infineon ist in die Preisabsprache verwickelt und muss eine Strafe von 160 Millionen Dollar entrichten.

Bei den drei koreanischen Samsung-Managern handelt es sich zum einen um Sun Woo Lee, der bei dem Unternehmen acht Monate lang als Senior Manager für den Dram-Vertrieb zuständig war, zum anderen um Yeongho Kang, als Associate Director verantwortlich für das Dram-Marketing. Dritter im Bunde der Gefängnisinsassen in spe ist Young Woo Lee. Er war als Vertriebsdirektor sieben Monate lang in Deutschland für Samsung tätig.

Staatsanwalt Thomas Barnett vom Antitrust-Department der US-Regierung sagte, die Untersuchungen im Zusammenhang mit wettbewerbsrechtlichen Verstößen in der Dram-Industrie seien noch nicht abgeschlossen. Man werde sich weiter darum bemühen, in diese Angelegenheit verwickelte Manager ihrer gerechten Strafe zuzuführen.

Schon früher hatten sich vier Hynix-, vier Infineon- und ein Micron-Manager für schuldig erklärt, an den Betrugsaktionen teilgenommen zu haben. (jm)