Outsourcing von Softwareentwicklung und Testing
Unter diesen Gesichtspunkten hat man bei RWE den Entschluss gefasst, die Softwareentwicklung in Košice einem strategischen Partner zu übergeben.
In der slowakischen RWE-Niederlassung arbeiten rund 300 Mitarbeiter, die eng in die Abläufe der Essener Zentrale eingebunden sind. Sie kennen die Methode, Kollegen und Anforderungen, sprechen zum Großteil deutsch und sind laut Neff zumeist hochqualifizierte Informatiker. Ursprünglich, also vor Fukushima, hat RWE Pläne verfolgt, die dortige Dependance auf über 500 Mitarbeiter aufzustocken.
Die Niederlassung in Košice verantwortete bislang vornehmlich folgende Aufgaben:
Release-Wechsel und umfangreiche Testläufe für die großen SAP-Anwendungen im Personalbereich (HR) sowie im Finanzwesen (FI) und Controlling (CO). Für die eingesetzten Module werden unternehmensspezifische Erweiterungen genutzt, die regelmäßig erweitert und aktualisiert werden müssen.
Release-Wechsel und Testing für das SAP-Modul ISU (Industry Solution Utilities) samt der RWE-Billing-Funktionen. Auch hier hat RWE die Standardsoftware um individuelle Features ergänzt, die gepflegt und gewartet werden müssen.
Betreuung der non-SAP-Plattformen etwa für E-Commerce-Anwendungen und im Intranet. Wesentlich ist unter anderem eine selbstgeschriebene Applikationslandschaft für den Braunkohle-Bergbau auf Basis von Oracle.
Unterstützung der IT-Systeme des RWE-Geschäftsbereichs Trading. Hier geht es vor allem um schnelles und flexibles Testen.
Unterstützende Leistungen in der Entwicklung von Embedded-Systems für die RWE Effizienz GmbH. Bei der RWE-Tochter entstehen unter anderem Lösungen für die Heimvernetzung (Smart Home) sowie für Elektroautos, etwa intelligente Ladestationen und Apps.
Die Mitarbeiter agieren somit nah am Kerngeschäft und Innovationsprogramm des Konzerns. Den RWE-Verantwortlichen war es daher wichtig, dem Konzern den Zugang zu dem enormen Fachwissen der slowakischen Kollegen auch nach dem Betriebsübergangen zu bewahren.