RSA: Windows Vista bekommt doch keinen Token-Support

03.05.2006
Im Februar 2004 hatte Bill Gates angekündigt, das kommende Windows Vista werde starke Authentifizierung über RSA-Tokens direkt unterstützen. Daraus wird nun doch nichts.

Dies räumte RSA-Chef Art Coviello jetzt ein. "Microsoft hatte angekündigt, es werde die Fähigkeit in Vista einbauen, alle Arten von One-Time-Password- (OTP) und Challenge-Response-Authentifizierung in Vista einbauen", sagte Coviello in einem Interview mit dem Branchendienst "Cnet" in Sydney. "Das haben sie aber angesichts all ihrer anderen Probleme nicht mehr geschafft, deswegen wird es noch länger dauern."

Weil Microsoft SecurID nicht nativ unterstütze, liefen die Verkäufe des Produkts für Windows bislang nur "schleppend". Zwar habe der Redmonder Konzern RSA Quellcode überlassen, der den Austausch des Anmeldebildschirms erlaube. Trotzdem sei auf dem Desktop noch Arbeit nötig, was die Verbreitung der Lösung bremse.

Coviello erwartet, das Microsoft native SecurID-Unterstützung mit späteren Vista-Updates nachreicht. Das werde dann hoffentlich das Interesse an Zwei-Faktor-Authentifizierung (= Passwort plus weitere Methode) steigern. Die Verbraucher hätten die Bedeutung solcher Technik noch nicht erkannt. "Ehrlich gesagt: Die Verbreitung von SecurID für Windows krankt derzeit eher an der Trägheit des Marktes als an der Technik", so der RSA-Chef. (tc)