Modulares Kamerasystem

Ricoh GXR-P10 im Test

10.08.2010
Von 
Verena Ottmann ist seit 16 Jahren bei PC-WELT für Hardware-Themen zuständig. Mit Ratgebern, Tests und Tipps informiert sie im Heft und auf den Online-Plattformen über Wissenswertes rund um Digitalkameras und externe Festplatten. Außerdem kümmert sich Verena Ottmann als Heftkoordinatorin um die Planung und Realisierung der AndroidWelt. Privat interessiert sie sich für alles, was man auf dem Fernseher oder der Stereoanlage ausgeben kann.
Unsere Schwesterpublikation PC-WELT hat die GXR mit dem Modul P10 getestet, das ein 10,7faches Weitwinkelzoom und einen CMOS-Sensor mit 10 Megapixeln bietet. Lesen Sie, wie die Kombination im Test abgeschnitten hat.

Ricoh GXR-P10: Testbericht

Mit dem P10 bringt Ricoh das dritte Modul für seine Systemkamera GXR auf den Markt. Im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten lässt sich bei der GXR nicht nur das Objektiv tauschen. Jedes Wechselmodul besteht aus Objektiv, Bildsensor und Prozessor, wobei alle drei Komponanten laut Hersteller optimal aufeinander abgestimmt sind.

Ausstattung: Das P10-Modul deckt einen Brennweitenbereich von 28 bis 300 Millimetern ab. Darüber hinaus fertigt es 120 Serienbilder pro Sekunde, Nahaufnahmen ab 1 Zentimeter Abstand vom Motiv und HD-Videos mit 1280 x 720 Bildpunkten bei 30 Bildern pro Sekunde. Besonders hervorzuheben ist der 7,6-Zentimeter-Bildschirm, der eine Auflösung von 0,92 Megapixeln einsetzt - im Gegensatz zu den sonst üblichen 320000 Bildpunkten.

Bildqualität: Die Auflösung der GXR-P10 ließ im Weitwinkelbereich von der Bildmitte zum Rand um 45 Prozentpunkte nach, was sehr viel ist. Bei mittlerer und langer Brennweite war der Verfall nicht ganz so extrem, so dass die Systemkamera insgesamt auf einen nur ausreichenden mittleren Wirkungsgrad kam, der umgerechnet einer Auflösung von 3,4 Megapixeln entspricht.

Hinsichtlich Bildrauschens erzielte die GXR-P10 überwiegend befriedigende Ergebnisse. Für bessere Messwerte müsste die Scharfzeichnung der Kamera weniger aggressiv arbeiten, vor allem bei ISO 100 und 200. Bei höherer Lichtempfindlichkeit zeigte sich die Scharfzeichnung etwas zurückhaltender, und das Ergebnis fiel besser aus.

Was den Dynamikumfang angeht, so schaffte die GXR-P10 eine hohe Eingangsdynamik, aber eine sehr niedrige Ausgangsdynamik. Das bedeutet, dass die Kamera zwar kontrastreiche Bilder mit vielen Details darstellt. Feine Helligkeitsabstufungen sind jedoch nicht ihre Stärke. Vor allem tiefes Schwarz bereitete ihr Probleme.

Handhabung: Die GXR-P10 lässt Blenden- und Zeitvorwahl sowie eine manuelle Belichtung zu. Im Bedienmenü finden sich zahlreiche weitere Funktionen, was die Navigation - vor allem für Kameraeinsteiger - etwas kompliziert machen kann. Nichts auszusetzen gab es dagegen an der Arbeitsgeschwindigkeit der Systemkamera: Die kurze Auslöseverzögerung und die nahezu sofortige Bereitschaft der GXR-P10 nach einer Aufnahme machen das Fotografieren zu einem wahren Vergnügen. Hinzu kommt das tolle Display, das dank hoher Auflösung gestochen scharfe Bilder lieferte.

Fazit: Das an sich interessante Konzept der GXR mit wechselbaren Modulen geht auch in der Kombination GXR-P10 nicht auf. Zwar läßt sich das Modul gewohnt einfach anbringen, und auch die Bedienung war okay, wenn auch nicht immer einsteigerfreundlich. Die Bildqualität des Sets enttäuschte jedoch hinsichtlich Bildrauschens und der effektiven Auflösung. Immerhin hat Ricoh den Preis der GXR-P10 im Vergleich zu den anderen Modul-Varianten ordentlich heruntergeschraubt.

Varianten: Ricoh GXR-P10 schwarz