RFID: Konzentration auf das Wesentliche

18.02.2005
Von Melanie Henke
Vor RFID-Projekten sollten Anwenderunternehmen ihre Prozesse genau prüfen, um nicht in einer Flut unnötiger Daten zu versinken.

Hier lesen Sie …

  • mit welchen Problemen RFID-Anwender kämpfen;

  • welche Aspekte vor der technischen Umsetzung - auch von Pilotprojekten - beachtet werden sollten;

  • warum genaue Prozess- analysen viel Zeit und Geld sparen können.

Vielen RFID-Verantwortlichen in deutschen Unternehmen liegen einige Probleme schwer im Magen. Neben den hohen Kosten, die RFID-Projekte nach wie vor verursachen, verzögern vor allem Fragen der Datenintegration die Verbreitung der Technik. Anfangs wird die Komplexität dieser Integration häufig unterschätzt, obwohl sie bei RFID-Vorhaben die Hauptaufgabe ausmachen kann. Die Schwierigkeiten ergeben sich aus der großen Menge an Transponderdaten sowie der Anbindung an bestehende IT-Lösungen wie Warenwirtschafts- oder ERP-Systeme.

Datenformate bereiten häufig Zusatzaufwand

Grundsätzlich werden Transponderdaten an jeder Lesestation erfasst. Wenn ein Funkchip auf seinem Weg beispielsweise 70 Lesegeräte passiert, werden seine Daten auch 70-mal ausgelesen. Wenn diese Informationen jedes Mal abgespeichert werden, entsteht schnell eine immense Flut an Daten, die es zu verwalten gilt. Unternehmen müssen also eine Auswahl treffen, welche Daten sie an welcher Stelle wirklich benötigen. Reicht es zu wissen, dass eine bestimmte Verpackungseinheit die Lesestation passiert hat, oder ist es wichtig, welche Produkte in der Verpackungseinheit enthalten sind? Mit solchen Entscheidungen lassen sich viele redundante Daten bereits bei der Erfassung aussortieren. Problematisch sind aber nicht nur die Datenmenge, sondern auch die Datenformate. Nicht alle Transponder liefern Daten in den Formaten, in denen sie später weiterverarbeitet werden. Oft müssen sie deshalb zuerst in einen bestimmten Standard transformiert werden. All dies kann bereits am Lesegerät mit Hilfe von intelligenten Filtern oder Management-Systemen erfolgen. Dazu müssen Anwender allerdings sicher sein, was sie mit der RFID-Einführung genau erreichen wollen.