SATIRE

Prokrustes oder Herkules?

05.02.1993

Au weia, da lag Trauerwein mit seinem Bellheim-Akers-Vergleich aber voll daneben. Im richtigen Leben kommt es eben doch so, dass am Ende die Unvernunft siegt: Akers muss gehen. Wir werden also nie erfahren, was der Noch-IBM-Boss anders gemacht haette. Prokrustes oder Herkules? Ersterer saegte den Leuten die Beine ab, wenn sie nicht in eine bestimmte Schublade passten. Der andere mistete den Augiasstall aus. Die Mitglieder des IBM-Boards sind jedenfalls um ihre Aufgabe nicht zu beneiden, eine neue Nummer eins zu finden. Trauerwein koennte sich den Apple-Chef John Sculley gut als Akers- Nachfolger vorstellen, nicht nur wegen der Vornamensgleichheit. Cola-Leute hatten es nie leicht, wenn sie mit Pepsi gegen das Original antreten mussten. Doch Sculley bedarf der publizistischen Hilfe Trauerweins nicht. Er traut sich, davon kann man ausgehen, den Job zu. Sebastian wird ihn wohl bald im CW-Nachrichtenteil wiedersehen. Dort gehoert ein Akers-Witz nicht hin, den Trauerwein im britischen Branchendienst "Computergram" gefunden hat.

Please: "The most dignified ending to John Akers tragedy would have been for the IBM Corp board to have told him that they had placed a bottle of whisky and a pistol in the library and that he knew what he must do, but while that brought such affairs to a satisfactory conclusion, and a saki and a samurai sword would do the trick in Japan, in the US chances are the guy would drink the bourbon, go to the front gate and shoot the first 10 people he saw." Findet Trauerwein uebrigens gar nicht zum Lachen.