Problem-Akkus können Flugzeugabstürze provozieren

29.08.2006

Die Rückrufaktionen von Dell und Apple (siehe Kasten "Rückrufe wegen fehlerhafter Akkus") werden Sony teuer zu stehen kommen. Nach Angaben, die die Japaner jetzt machten, dürften sich die Ausbesserungen an 4,1 Millionen Dell-Notebooks und 1,8 Millionen Apple-Mobilrechnern auf etwa 200 bis 210 Millionen Euro belaufen. Das würde etwa einem Viertel des Sony-Gewinns entsprechen, den das Unternehmen für das gesamte Jahr 2006 erwartet. (jm)

Rückrufe wegen fehlerhafter Akkus

  • August 2006: Apple ruft weltweit 1,8 Millionen Notebooks zurück. Hersteller der Akkus: Sony.

  • August 2006: Dell ruft weltweit 4,1 Millionen Notebooks zurück. Akku-Hersteller ist ebenfalls Sony. Sonys eigene "Vaio"-Notebook-Linie ist nicht betroffen.

  • April 2006: Hewlett-Packard (HP) muss 15 700 Notebook-Akkus zurückrufen.

  • November 2005: Nikon warnt, dass die Akkus in seinen weit verbreiteten Digital-Spiegelreflexkameras "D50", "D70" und "D100" beim Laden überhitzen können. Eine weitere Warnung folgt im Dezember 2005.

  • Oktober 2005: HP startet eine umfangreiche Rückholaktion für zahlreiche "Pavilion"- und Compaq-Notebook-Akkus.

  • August 2005: Apple hat große Probleme mit seinem Bestseller iPod. Akkus der ersten drei Generationen dieses Gerätetyps könnten defekt sein. Apple versucht zunächst, das Problem herunterzuspielen. Erst angesichts mehrerer Sammelklagen ist das Unternehmen bereit, sich finanziell am Austausch der Akkus zu beteiligen.

  • Juli 2005: Maxdata meldet für Akkus der Notebook-Modellreihen "Eco" und "Imperio" Probleme wegen Überhitzungsgefahr. Europaweit soll das Unternehmen rund 10 000 Geräte mit fehlerhaften Akkus verkauft haben.

  • Juni 2005: Fujitsu-Siemens beordert 250 000 Notebooks wegen Akku-Problemen zurück.

  • Dezember 2004: Nokia kündigt an, es werde künftig Hologramme auf seine Original-Akkus aufbringen, um Fälschern das Handwerk zu legen. Grund für die Sensibilität der Finnen: Im November 2003 warnte die Stiftung Warentest, Akkus in Handys des Mobiltelefonmarktführers seien gefährlich, weil sie Feuer fangen könnten. Betroffen waren weit verbreitete Handy-Modelle von Nokia.

  • August 2004: Apple ruft rund 28 000 Akkus von "Powerbook-G4"-Modellen zurück.

  • August 2002: Nikon muss weltweit seine Digitalkamera "Coolpix 2000" einziehen. Deren Akkus können unter bestimmten Umständen so heiß werden, dass die Batteriefachabdeckung schmilzt. Allein in Deutschland sind 3500 Geräte betroffen.

  • Januar 2000: Psion, britischer Handheld-Hersteller, meldet Schwierigkeiten mit seinen Handhelds der Serie "Revo". Die Geräte schalten sich nach kurzem Ladevorgang selbständig ab.

  • Oktober 2000: Dell sieht sich gezwungen, 27 000 Notebook-Akkus auszutauschen. Es könne zu Kurzschlüssen kommen. Die Gefahr der Selbstentzündung besteht bei den Geräten der Baureihen "Latitude" und "Inspiron" auch im ausgeschalteten Zustand.