PAC

Private Clouds erhöhen die Datensicherheit

11.04.2013
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
Laut einer aktuellen Studie des Analyse- und Beratungsunternehmens Pierre Audoin Consultants (PAC) ist die Zurückhaltung beim Einsatz von Cloud Computing nach wie vor insbesondere auf Sicherheitsbedenken zurückzuführen.

Gleichzeitig zählen Unternehmen, die bereits Cloud-Konzepte einsetzen, die erhöhte Datensicherheit zu den wesentlichen Vorzügen der Technologie. Die im Auftrag von Pironet NDH erstellte Studie zum Thema Private Cloud Computing (PDF-Link) deckt diesen Widerspruch zwischen Sicherheitsbedenken auf der einen und tatsächlichem Zuwachs an Sicherheit auf der anderen Seite auf. Demnach zögern 75 Prozent der IT-Entscheider mittelständischer und großer Unternehmen beim Einsatz von Cloud Computing, da sie der Technologie im Hinblick auf Datensicherheit und Datenschutz misstrauen.

"Fragt man jedoch Unternehmen, die bereits Erfahrungen mit Cloud-Konzepten gesammelt haben, sind diese Bedenken offensichtlich unbegründet", sagt Dr. Katharina Grimme, Principal Consultant Outsourcing & BPO bei PAC. "70 Prozent der IT-Verantwortlichen geben an, dass sich durch die Einführung der Technologie die Datensicherheit verbessert hat." Die Steigerung der Datensicherheit sei zudem eines der Hauptziele der Unternehmen gewesen, die bereits auf Cloud Computing setzen. Für die Studie haben die Analysten von PAC 107 IT-Entscheider zu ihren Erfahrungen mit Private-Cloud-Konzepten befragt.

Auch weitere, mit der Einführung von Cloud Computing verbundene Wertversprechen haben sich der Studie zufolge für die Unternehmen größtenteils erfüllt: 80 Prozent der Cloud-Anwender geben an, dass sie Verfügbarkeit und Performance der IT-Systeme steigern konnten - für mehr als drei Viertel der Befragten war dies das primäre Ziel. Kostensenkungen stehen lediglich an vierter Stelle auf der Prioritätenliste der IT-Verantwortlichen. Dennoch haben fast alle Nutzer Einsparungen durch die Einführung von Private Cloud Computing erzielen können, in vielen Fällen sogar zwischen zehn und 30 Prozent.

Bei der Frage nach der richtigen Strategie - Private oder Public Cloud - liegen eindeutig Private-Cloud-Konzepte vorne, die im eigenen Hause betrieben werden. Für 71 Prozent der Unternehmen kommt ausschließlich diese Variante der Cloud-Nutzung in Frage. Nahezu die Hälfte der Private-Cloud-Anwender nutzt die Inhouse-Infrastruktur umfassend, etwa für geschäftskritische Anwendungen wie ERP-Lösungen. Mehr als zwei Drittel der befragten Unternehmen lassen sich beim Aufbau einer Private Cloud von einem externen Dienstleister helfen.

Der Einsatz von Managed oder Hosted Private Cloud-Konzepten befindet sich hingegen erst in der Anfangsphase. Public Cloud-Lösungen nutzen bereits 22 Prozent der Unternehmen, allerdings meist nur in Teil- oder Randbereichen. Das werde sich auch zunächst nicht ändern, so PAC - Public-Cloud-Konzepte gewännee im Geschäftsalltag nur allmählich an Bedeutung.

Generell stehen derzeit 45 Prozent der Unternehmen in Deutschland dem Einsatz von Cloud Computing positiv gegenüber. Dennoch ist die Skepsis bei etwa einem Drittel der Firmen nach wie vor groß. Einen Grund dafür sieht PAC im Informationsmangel: 24 Prozent der IT-Entscheider in Firmen ab einer Größe von 500 Mitarbeitern schätzen ihr Wissen rund um die Technologie als lückenhaft ein. "Das mangelnde Wissen zum Einsatz von Cloud-Konzepten deutet jedoch auf einen weiteren Informationsbedarf hin", sagt Analystin Grimme; hier seien die Anbieter in der Pflicht.

Insgesamt legt laut PAC der Markt für Cloud Computing trotz der teilweise noch existierenden Bedenken einiger Unternehmen in den kommenden Jahren stark zu. Die Auguren beziffern die Ausgaben für Cloud-Services (inklusive Cloud-bezogener Beratungs- und Systemintegrationsdienste) im Jahr 2012 in Deutschland auf knapp fünf Milliarden Euro. Bis zum Jahr 2016 soll dieser Markt auf 14 Milliarden Euro anwachsen.