Nach Umsatzeinbruch in 2009

Personalberater glauben an den Aufschwung

09.06.2010
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Im Krisenjahr 2009 wurden ihre Dienste kaum mehr beansprucht. Nun hoffen die Headhunter, dass auch sie von der verbesserten Stimmung in Wirtschaft und Industrie profitieren.

Die Folgen der Finanz-und Wirtschaftskrise spürte die Personalberaterbranche unmittelbar: In den ersten Monaten 2009 kam das Personalkarussell in vielen Branchen fast zum Erliegen, Unternehmen stellten keine Mitarbeiter mehr ein. Der Umsatz der Personalberater sank um rund 26 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. In diesem Jahr soll es wieder aufwärts gehen: Drei Viertel der Personalberater rechnen damit, dass wieder deutlich mehr Unternehmen auf ihre Dienste bei der Suche und Auswahl von Fach- und Führungskräften zurückgreifen. Trend dabei ist, geeignete Kandidaten vermehrt international zu suchen und direkt anzusprechen. Zu den Ergebnissen kommt der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) in seiner Studie "Personalberatung in Deutschland 2009/2010".

"Die verbesserte Stimmung in Wirtschaft und Industrie ist spürbar. Und wo die Unternehmen Wachstumsaussichten sehen, werden auch Führungskräfte und Spezialisten gesucht", sagt Wolfgang Lichius, Vorsitzender des BDU-Fachverbandes Personalberatung. Ein Umsatzschub wird besonders aus dem Verarbeitenden Gewerbe sowie dem Finanzwesen erwartet. Aus Branchen also, die für das Geschäft der Personalberater besonders wichtig sind, die aber besonders hart von der Konjunkturkrise betroffen waren.

Künftig müssen Personalberater über mehrere Kanäle suchen: Neben klassischen Methoden wie Direktansprache oder Anzeigen gewinnen soziale Netzwerke und das Echtzeitweb an Bedeutung. Rund 90 Prozent der Personalberater stimmen weiterhin der Studienthese zu, dass sie die Kandidatensuche immer mehr ins Ausland ausweiten.