PCI-Nachfolgestandard nimmt Formen an

10.12.2001
Von Katharina Friedmann

Die ursprünglich unter dem Namen "Lightning Data Transport" (LDT) entwickelte AMD-Technik wird als Point-to-Point-Link sowohl das künftige 3GIO als auch Infiniband- sowie 1GB-/10Gbit-Ethernet-Lösungen ergänzen und die systeminterne Chip-to-Chip-Kommunikation beschleunigen. In Sachen Geschwindigkeit soll der Hypertransport-Bus, der aus zwei bidirektionalen Punkt-zu-Punkt-Links mit einer Breite von jeweils zwei bis 32 Bit besteht, seinem PCI-Pendant und selbst Infiniband-Implementierungen deutlich überlegen sein. Nach Angaben des Hypertransport-Konsortiums ist der AMD-Bus auf Transferraten von bis zu 12,8 GB/s ausgelegt und soll damit das traditionelle PCI (133 MB/s) um das nahezu 50fache übertreffen, zwölfmal so schnell wie PCI-X (1 GB/s), die derzeit flinkste PCI-Variante, und zehnmal fixer als eine Vier-Kanal-Infiniband-Lösung (1,25 GB/s) sein.

Aufgrund der Entscheidung des PCI-Standardisierungsgremiums für 3GIO als General-Purpose-I/O wird sich Hypertransport, das sich theoretisch für den beschleunigten Datenaustausch nicht nur innerhalb eines Rechensystems eignen soll, nach Angaben von AMD nun auf seine ursprüngliche Bestimmung beschränken: Im Gegensatz zu Interconnects zur Außenwelt wie PCI-X, 3GIO oder Infiniband handele es sich bei der hauseigenen Technik primär ein Chip-to-Chip-Protokoll, das vor allem systemintern Daten bewege, so AMD-Sprecher Jan Gütter. Von Intels 3GIO unterscheide Hypertransport neben seiner Überlegenheit in Sachen Skalierbarkeit sowie Bandbreite auch die Tatsache, dass es bereits verfügbar sei - etwa in Form des "Nforce"-Grafik-Chipsatzes von Nvidia, bei dem North- und Southbridge über den AMD-Bus miteinander verbunden sind.