Compaq und IBM kämpfen mit hohem Lagerbestand

PC-Server-Segment wächst wegen des Überangebots langsamer

12.06.1998

Nach wie vor ist Compaq allerdings nach den Zahlen der IDC mit 29,7 Prozent Marktanteil klarer Anführer im PC-Server-Segment. Auf dem zweiten Platz folgt mit weitem Abstand Hewlett-Packard (HP) mit 14,4 Prozent, gefolgt von der IBM mit 10,7 Prozent.

Mit 10 Prozent vom Kuchen folgt hinter Big Blue mit Dell Computer ein Anbieter, dessen Direktvertriebsmodell gepaart ist mit einem sogenannten Built-to-Order-(BTO-)- Konzept, mit dem das Unternehmen einen in der Industrie sonst nicht erreichten Lagerumschlag von momentan acht Tagen verwirklicht.

IDC-Analyst Amir Ahari glaubt, daß die etablierten Server-Anbieter durchaus mit Dell als ernstzunehmendem Konkurrenten rechnen müssen. Ahari sagte weiter, Compaq werde das Problem seiner übervollen Lager wohl nicht vor dem dritten Quartal lösen können. Der Marktanteil der Texaner fiel laut IDC von 31,5 um fast zwei Prozentpunkte auf 29,7 Prozent. Unter anderem wegen der unbefriedigenden Verkäufe bei PC-Servern, mit deren Erlösen Compaq das wenig profitable PC-Geschäft alimentiert, mußte der Marktprimus im ersten Quartal 1998 einen Rückgang des Gewinns um 95 Prozent hinnehmen.

Auch die IBM hat mit vollgestopften Lagern zu kämpfen, schreibt IDC. Im vergangenen Vierteljahr habe das Unternehmen einen Rückgang ausgelieferter System von 35 Prozent hinnehmen müssen. Wegen Preisdumpingaktionen insbesondere von Big Blue und Compaq und einem erhöhten Angebot auf dem Markt werde, so die Marktanalysten weiter, das Wachstum im PC-Server-Segment 1998 nur 22 Prozent betragen, wenig im Vergleich zu den 41 Prozent des vergangenen Jahres. Durch die Preiskampagnen werden Gateway, NEC und Toshiba, die auch Server anbieten, in Schwierigkeiten geraten.