Jdeveloper zeigt seine Stärken beim Aufbau von Datenbank-zentrierten und über Business-Rules gesteuerten Java-Anwendungen. Daneben können Entwickler aber auch mit Enterprise Javabeans und Corba arbeiten. Das ist nicht zuletzt der Produkthistorie zu verdanken, da Jdeveloper eine Lizenzausgabe der Java-Entwicklungsumgebung "Jbuilder", inklusive des Object Request Broker "Visibroker" für Java und C++", von Borland darstellt. Von Oracle stammt hingegen beispielsweise das datengetriebene Java-XML-Framework für die komponentenbasierte Softwareentwicklung "Oracle Business Components for Java".
Zu den Neuheiten des jetzt freigegebenen Beta-Release zählt laut Hersteller, dass die Entwicklungsumgebung nun komplett in Java geschrieben ist und auf allen Plattformen laufen kann. Unterstützt werden derzeit Solaris und Windows. Linux-Support soll mit dem fertigen Release hinzukommen. Weiter ist es dank der Integration einer Modellierungsumgebung erstmals möglich, mit dem Tool auch komponentenbasierte Anwendungen gemäß der Standard-Notation Unified Modeling Language (UML) zu entwerfen.
Nicht erst mit dem kommenden Jdeveloper wird die Extensible Markup Language (XML) für die Entwicklung von Web-Anwendungen verstärkt eingesetzt. Mittlerweile zeigt sich ihr Einsatz beispielsweise am "XML-Schema-Editor", in Features wie Syntax-Highlighting für XML, XSL, XSQL, der Syntax-Überprüfungen mit "Auto Jump"oder bei der Entwicklung von XSQL-Servlets. Letztere sollen es dem Entwickler ermöglichen, schnell dynamische Internet-Anwendungen zur Verarbeitung von SQL-Abfragen erstellen zu können. Weiter ist der XML-Generator "Web Bean" enthalten, der die mit dem Java-XML- erstellten Komponenten in XML-Dateien umformatieren kann, und es ist für die Transformation von XML-Dokumenten ein XSLT-Prozessor vorhanden. Die derzeit viel diskutierten Web-Services sollen sich nach Angaben von Oracle ebenfalls mit dem Jdeveloper aufbauen lassen. Hinter solchen Diensten können dann Java-Klassen, Enterprise Javabeans, Komponenten des Oracle-Frameworks oder PL/SQL-Verfahren stecken. Oracle meldet in diesem Zusammenhang auch einen verbesserten Support des Simple Objects Access Protocols (Soap), das sich nun einfacher in Anwendungen einbinden lassen soll, sowie bei der Web Services Description Language (WSDL), für die ein Wizard zur automatischen Generierung von Web-Proxys integriert ist.
Geboten werden zudem als Neuheiten Tools zur Code-Analyse sowie für das Konfigurations-Management in Form eines zentralen Repositorys. Jdeveloper wird Teil der "Oracle 9i Developer Suite" sein (vormals Oracle Internet Developer Suite), die zum Jahresende angekündigt ist und zusätzlich den "Oracle 9i Application Server" und die "Oracle 9i Datenbank" enthält.
Informationen
Die Features des neuen Jdevelopers finden sich unter:
http://otn.oracle.com/products/jdev/htdocs/jdev9ibeta_fo.html
Beta-Programm und Download:
http://otn.oracle.com/products/jdev/content.html.
Zu XML finden sich Informationen unter:
http://download-east.oracle.com/otndoc/oracle9i/901_doc/appdev.901/a88894/toc.html