Digitalkamera

Olympus PEN E-P1

10.08.2009
Von 
Verena Ottmann ist seit 16 Jahren bei PC-WELT für Hardware-Themen zuständig. Mit Ratgebern, Tests und Tipps informiert sie im Heft und auf den Online-Plattformen über Wissenswertes rund um Digitalkameras und externe Festplatten. Außerdem kümmert sich Verena Ottmann als Heftkoordinatorin um die Planung und Realisierung der AndroidWelt. Privat interessiert sie sich für alles, was man auf dem Fernseher oder der Stereoanlage ausgeben kann.
Mit der PEN E-P1 präsentiert Olympus seine erste Digitalkamera mit Wechselobjektiven im Micro-Four-Third-Format. Anders als bei Konkurrent Panasonic ist das Olympus-Modell superkompakt.

Testbericht zur digitalen Spiegelreflexkamera PEN E-P1 von Olympus

Mit der PEN E-P1 belebt Olympus ein 50 Jahre altes Kamerasystem neu. Die originale PEN wurde 1959 entwickelt und war die erste analoge Halbformat-Kamera von Olympus. Ihr markantes Design stammte von legendären Yoshihisa Maitani, der am 30. Juli 2009 verstarb. Olympus bringt mit der E-P1 Olympus die Marke PEN nun ins digitale Zeitalter - als spiegellose Spiegelreflexkamera beziehungsweise kompakte Digitalkamera mit Wechselobjektiven.

Handhabung: Mit 534 Gramm inklusive Objektiv und Akku wiegt die Olympus PEN E-P1 fast 100 Gramm weniger als die Olympus E-450, die bisher leichteste Spiegelreflexkamera im Test. Zum geringen Gewicht trägt vor allem das im verriegelten Zustand nur 4,5 Zentimeter tiefe Objektiv bei. Um es zu entriegeln, drehen Sie den Objektivring nach links, bis ein Klicken zu hören ist. Möchten Sie das Objektiv zum Transport der Kamera arretieren, müssen Sie einen Schalter betätigen, der die Linse fixiert.

Die Olympus PEN E-P1 arbeitete sehr schnell: Nahezu sofort nach dem Auslösen war sie wieder aufnahmebereit und überzeugte durch eine sehr kurze Auslöseverzögerung. Über das Moduswählrad gelangen Sie zu den Halbautomatiken, dem intelligenten Automatikmodus, den Belichtungsprogrammen sowie zu speziellen Designprogrammen, den "Art Filtern". Damit können Sie Ihre Aufnahmen kreativ bearbeiten, in dem Sie etwa die Farben verstärken ("Pop Art"), Randabdunkelungen hinzufügen ("Lochkamera") oder weichzeichnen ("Soft Fokus"). Innerhalb der einzelnen Menüs navigieren Sie mit einem beweglichen Ring. Er lässt sich zum Ändern von Lichtempfindlichkeit, Weißabgleich, Bildanzahl und Autofokus wie ein Wippkreuz. Alternativ steht ein vertikales Scrollrad zur Verfügung.

Ausstattung: Olympus spendiert der PEN E-P1 alle Funktionen, die Sie von einer Einsteiger-Spiegelreflexkamera erwarten. Allerdings müssen Sie bei der Digitalkamera auf einen Sucher und einen eingebauten Blitz verzichten. Beides lässt sich über den Blitzschuh der PEN E-P1 nachrüsten - Olympus bietet den optischen Aufstecksucher VF-1 für das Pancake-Objektiv M. Zuiko Digital 17 mm 1:2,8 für etwa 110 Euro an, das externe Blitzgerät FL-14 mit Leitzahl 14 kostet rund 170 Euro.

Die Olympus PEN E-P1 nimmt außerdem HD-Videos mit 1280 x 720 Pixeln und 30 Bilder pro Sekunde auf. Olympus empfiehlt, für die HD-Funktion eine SDHC-Karte der Klasse 6 mit mindestens 4 GB einzusetzen. Um die Clips auf einem hochauflösenden Fernseher auszugeben, besitzt die Digitalkamera einen HDMI-Anschluss.

Bildqualität: In Sachen Bildrauschen erzielte die Olympus PEN E-P1 überwiegend gute bis sehr gute Ergebnisse. Lediglich bei ISO 3200 war der Messwert befriedigend. Der Wirkungsgrad der Digitalkamera war sehr hoch, die Auflösung ließ zum Bildrand hin nur wenig nach. Hinzu kommt eine hohe Eingangsdynamik: Die E-P1 kann also auch kontrastreichere Motive darstellen, ohne dass Lichter und Schatten absaufen. Die Ausgangsdynamik war allerdings nur befriedigend. Das bedeutet, dass die Olympus-Digitalkamera zwischen den hellsten und den dunkelsten Bildbereichen nur eine begrenzte Anzahl an Helligkeitsstufen darstellt. Bei kurzer Brennweite ermittelten wir einen Randabfall um 0,8 Blenden, was noch okay ist.

Fazit: Olympus landet mit der PEN E-P1 einen Volltreffer mit kleinen Schönheitsfehlern. Denn Blitz und Sucher zum Anstecken sind unpraktisch und kosten bei einer ohnehin schon 800 Euro teuren Digitalkamera zusätzliches Geld. Andererseits war das 3-Zoll-Display qualitativ sehr hochwertig und das Bildrauschen selbst bei hohen ISO-Einstellungen verhältnismäßig gering - das Zubehör benötigen Sie also nicht unbedingt. Die Bildqualität überzeugte uns größtenteils, und von der Arbeitsgeschwindigkeit und dem Design der PEN-Neuauflage waren wir restlos begeistert.

Alternativen: Die Olympus E-420 ist eine klassische Spiegelreflexkamera, die sowohl einen optischen Sucher als auch einen eingebauten Blitz besitzt. Sie ist etwas größer als die Olympus PEN E-P1, kostet aber mit derzeit 350 Euro nicht mal die Hälfte. Und ihre Bildqualität war gut.

Varianten:
Olympus PEN E-P1 silberfarben
Olympus PEN E-P1 silberfarben/weiß
Olympus PEN E-P1 (silberfarben) mit M. Zuiko Digital 14-42 mm (schwarz)
Olympus PEN E-P1 (silberfarben/weiß) mit M. Zuiko Digital 14-42 mm (silberfarben)
Olympus PEN E-P1 (silberfarben) mit M. Zuiko Digital 17 mm 1:2,8 Pancake
Olympus PEN E-P1 (silberfarben/weiß) mit M. Zuiko Digital 17 mm 1:2,8 Pancake
Olympus PEN E-P1 (silberfarben) Double Lens Kit (M. Zuiko Digital 14-42 mm schwarz/M. Zuiko Digital 17 mm 1:2,8 Pancake)
Olympus PEN E-P1 (silberfarben-weiß) Double Lens Kit (M. Zuiko Digital 14-42 mm silberfarben/M. Zuiko Digital 17 mm 1:2,8 Pancake)