Nie wieder sprachlos

08.07.2004
Wer kennt diese Situationen nicht: Sie holen sich am Automaten einen Kaffee. Ein Arbeitskollege kommt vorbei und sagt: "Na, machen Sie schon wieder Kaffeepause?" Oder: Sie kommen mit einem neuen Outfit ins Büro und eine Kollegin flötet scheinheilig: "Mein Kompliment, ich finde es immer gut, wenn sich jemand mal was Neues traut." Ganz zu schweigen von Aufträgen des Chefs kurz vor Dienstschluss, wenn dieser mal wieder mit einem Papierstapel vor Ihrem Schreibtisch auftaucht und meint: "Da müssen Sie heute unbedingt noch drüberschauen."

In diesen Augenblicken wünschten wir uns oft, eine schlagfertige Antwort parat zu haben, unser Gegenüber in die Schranken zu weisen, möglichst noch mit einem Quäntchen Humor, das hat mehr Stil und ist eleganter. Und wie sage ich es eigentlich dem Vorgesetzten, der Forderungen stellt, die man eigentlich kaum zurückweisen kann? Viel zu häufig reagieren wir sprachlos oder kleinlaut, weil wir unvorbereitet sind. Das wiederum motiviert den Angreifer zu weiteren Attacken, denen wir das nächste Mal wieder ausgeliefert sind.

 

Schlagfertigkeit ist eine Verteidigungswaffe, mit der man sich gegen unfaire Angriffe und hämische Kommentare aber auch gegen unangemessene Forderungen zur Wehr setzen kann. Wie sich diese Waffe trainieren lässt, zeigt Matthias Nöllke in seinem Büchlein "Schlagfertigkeit Trainer", das in der Reihe "Taschenguide" vom Haufe-Verlage erschienen ist. Mit Unterstützung einer CD-ROM lassen sich typische Situationen simulieren und Techniken einüben, sprachliche Souveränität zu erlangen.

 

Die handliche Ausgabe im Hosentaschenformat präsentiert in vier Kapiteln ein Grundlagentraining, in dem es vor allem darum geht, die innere Blockade zu überwinden und auf Standardsituationen vorbereitet zu sein. Es geht weiter mit dem Aufbautraining, in dem Schläge unter die Gürtellinie pariert und peinliche Situationen gemeistert werden. "Schlagfertigkeit im Beruf" geht unter anderem darauf ein, ungerechtfertigte Kritik zurückzuweisen und schlagfertig vor Publikum sowie gegenüber dem Chef zu sein. Last, but not least schließt sich das Mastertraining an, in dem Elemente wie Witz und Eleganz hinzukommen und die hohe Kunst der Schlagfertigkeit abrunden.